11.01.2018 | Psychiatrie Psychosomatik Psychotherapie | übersicht
Diagnose, Differentialdiagnose und Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen im Allgemeinkrankenhaus (allgemeiner Teil)
verfasst von:
Anton Schmick, Josef Jenewein, Sönke Böttger
Erschienen in:
neuropsychiatrie
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Abhängigkeitserkrankungen sind ein hoch relevantes Problem im Allgemeinkrankenhaus und sind deshalb ein zentrales Thema für die Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie.
Im Allgemeinkrankenhaus können sie den Krankheitsverlauf der Betroffenen deutlich erschweren und stellen eine häufige Herausforderung dar. Die vielfachen psychotropen Effekte unterschiedlicher Substanzen verursachen eine Reihe diverser psychiatrischer Probleme. So können z. B. eine Alkoholintoxikation depressive oder manische Symptome, eine Cannabisintoxikation dagegen ein psychotisches Krankheitsbild suggerieren, während eine Intoxikation mit Inhalativa oder Aufputschmitteln als eine Angststörung imponieren kann. Die Erfassung von Doppeldiagnosen, d. h. die gemeinsame Erfassung substanzinduzierter und nicht-substanzinduzierter Psychopathologien, stellt eine besondere klinische Herausforderung dar. Abhängigkeitserkrankungen sind auch gesellschaftlich relevant, da durch sie bedingte bleibende neurologische und neuropsychiatrische Schäden die Kosten für das öffentliche Gesundheitssystem erheblich steigern.
Die Zielsetzung des Artikels ist es, die in der Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie relevanten Abhängigkeitserkrankungen, die dazugehörige Psychopathologie, Pathophysiologie und Diagnostik sowie Therapieansätze systematisch darzustellen.