11.11.2024 | Psychiatrie Psychosomatik Psychotherapie | Psychiatrie
Body Integrity Dysphoria – eine neuropsychiatrische Erkrankung?
verfasst von:
Dr. Saba Harrach
Erschienen in:
psychopraxis. neuropraxis
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Ausgabe 6/2024
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Zusammenfassung
Body Integrity Dysphoria (BID) ist ein im ICD-11 aufgeführtes Zustandsbild, bei dem Betroffene das Empfinden haben, dass bestimmte Körperteile oder -funktionen nicht zu ihrem Selbst gehören. Diese Diskrepanz zwischen dem subjektiven und dem objektiven Körperbild kann zu starkem psychischen Leid und dem Wunsch führen, den fremd empfundenen Körperteil zu entfernen. In gewisser Weise ähnelt BID der Geschlechtsdysphorie, unterscheidet sich jedoch in der Fokussierung auf spezifische Körperteile. Studien deuten auf strukturelle Gehirnveränderungen hin, die mit BID verbunden sein könnten. Obwohl es keine kausale Behandlung gibt, können psychologische und medikamentöse Ansätze Symptome lindern. Die Amputation betroffener Körperteile bleibt ein umstrittenes Thema. Netzwerke wie das bid-dach.org bieten eine Austauschplattform für Betroffene und Angehörige.