Prolaktin gehört zu den Peptidhormonen und besteht aus 199 Aminosäuren. In seiner molekularen Struktur ähnelt es dem somatotropen Hormon (STH) und auch dem humanen plazentaren Laktogen (hPL). 1971 erfolgte die Isolierung des humanen Prolaktins und die Abgrenzung vom Wachstumshormon [
1]. Der Nachweis erfolgt heute mittels Radioimmunassays und Enzymimmunassays. Im menschlichen Körper kann Prolaktin in verschiedenen Formen mit unterschiedlichem Molekulargewicht und unterschiedlicher Rezeptoraffinität vorliegen. Mittels Gelfiltrationschromatographie lassen sich die 3 verschiedenen Formen Prolaktinmonomere, Big-Prolaktin und Big-big-Prolaktin nachweisen. Der Genlocus für Prolaktin befindet sich auf Chromosom 6. Gebildet wird es hauptsächlich von den laktotropen Zellen des Hypophysenvorderlappens, aber auch die Dezidua graviditatis sowie Endo- und Myometrium sind in der Lage, Prolaktin zu bilden [
2]. Die Freisetzung des Prolaktins erfolgt pulsatil. Im Gegensatz zu den anderen Hypophysenvorderlappenhormonen wird die Sekretion aber nicht durch ein Releasing-Hormon gesteuert. Es existieren jedoch hemmende und aktivierende Neurotransmitter. Den wichtigsten hemmenden Einfluss hat hierbei Dopamin, das im Hypothalamus gebildet wird und über den Hypophysenstiel zur Hypophyse gelangt, dort an spezifische Rezeptoren an den laktotropen Zellen bindet und so die Ausschüttung von Prolaktin hemmt. Ein weiterer relevanter Neurotransmitter mit hemmender Funktion ist die γ‑Aminobuttersäure (GABA). Fördernden Einfluss auf die Prolaktinbildung und -Freisetzung hingegen haben Thyreotropin-Releasing-Hormon (TRH), GnRH (Gonadotropin Releasing-Hormon), Serotonin, endogene Opiate, Histamin, Oxytocin, Angiotensin, Melatonin, Substanz P, Neurotensin, Kalzitonin sowie einige Gewebepetide und Wachstumsfaktoren [
3]. Durch Melatonin kommt es zu einer verstärkten Sekretion von Prolaktin während des Schlafs, sodass die Prolaktinkonzentration im Serum eine Tag-Nacht-Rhythmik zeigt mit einem Minimum zwischen 9.00 und 11.00 Uhr. Zudem zeigen sich auch östradiolabhängige Schwankungen des Prolaktinspiegels während des Monatszyklus der Frau [
4]. …