Beim rekreationalen Cannabiskonsum werden heute Substrate verwendet, die zunehmend höhere Konzentrationen von δ‑9-Tetrahydrocannabinol (THC) von 10–15 % aufweisen oder gar nur synthetische Cannabinoide beinhalten (Spice), verglichen mit der Situation in den 1970er-Jahren, in denen natürliche Substrate mit etwa 3–8 % THC im Verkehr waren. Außerdem ist das anxiolytisch wirksame Cannabidiol (CBD) in den pflanzlichen Zubereitungen in geringeren Konzentrationen als zu Beginn der Cannabiswelle vorhanden. Zunehmend treten daher vermutlich auch häufiger klinisch relevante Komplikationen auf oder werden von der Forschung identifiziert, wie akute Psychosen, Herzkreislaufprobleme, kognitive Defizite, Gehirnveränderungen und süchtiges Verhalten. Im internationalen Vergleich wird in unterschiedlichem Ausmaß bei Jugendlichen Cannabis konsumiert, vor allem inhalativ. So haben in Deutschland 10 % der 12- bis 17-Jährigen jemals im Leben, 7,5 % im letzten Jahr und 2,5 % im letzten Monat Cannabis konsumiert. Für Österreich liegen vergleichbare Zahlen nicht vor, sie dürften aber niedriger sein. Die Cannabisforschung zeigt bei Langzeitkonsum bei Jugendlichen korreliert mit der konsumierten Menge gravierende Einbußen intellektueller Fähigkeiten, Strukturminderungen im präfrontalen Kortex und in subkortikalen Strukturen, erhöhte Psychoseprävalenz und Cannabisabhängigkeit. Die molekularen Mechanismen, die vor allem psychiatrischen Problemen zugrunde liegen, sind noch nicht voll aufgeklärt.