01.10.2012 | originalarbeit
Risikofaktoren retinaler Arterienverschlüsse
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 4/2012
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Hintergrund
Retinale Arterienverschlüsse (RAO), erstmals von Albrecht von Graefe 1859 beschrieben, werden in Zentralarterienverschlüsse und Arterienverschlüsse unterschieden und führen zu bleibenden Visusminderungen und Gesichtsfeldausfällen. Als Ursache gelten Emboli von den Herzklappen oder Carotisplaques, es werden aber auch Zusammenhänge der RAO zu arteriosklerotischen Risikofaktoren diskutiert.
Material und Methode
Eine retrospektive Auswertung von 160 Patienten/innen mit RAO.
Resultate
75,6 % der Patienten/innen hatten arterielle Hypertonie, 56,9 % Hypercholesterinämie, 18,1 % Diabetes mellitus und 41,2 % waren unter Thromboseprophylaxe. Bei 88,1 % war zumindest ein arteriosklerotischer Risikofaktor vorliegend.
Schlussfolgerung
Der hohe Prozentsatz von Patienten/innen mit arteriosklerotischen Risikofaktoren und RAO bekräftigt vermutete Zusammenhänge zwischen den beiden Krankheiten. Nur 18,1 % der Patienten/innen hatten eine cerebrale Ischämie in der Vorgeschichte. Das widerspricht den Resultaten einer kürzlich publizierten Blutflusssimulation, bei der 90 % der Emboli von den Herzklappen und Carotisplaques in die Gehirnarterien eingeschwemmt werden. Eine Entstehung von Thromben in der Arteria Ophthalmica oder peripher davon könnte ein möglicher Erklärungsansatz für diesen Widerspruch sein.
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