Patientinnen mit einem metastasierten Mammakarzinom profitieren von einer Genomanalyse mittels des validierten Genprofils ESMO Scale for Clinical Actionability of molecular Targets (ESCAT).
Im Rahmen der SABCS 2021 wurden Daten präsentiert, die zeigen, dass eine Genomanalyse das Ergebnis von Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs verbessert, wenn sie Veränderungen aufweisen, die als ESCAT I/II klassifiziert sind.
Für die Analyse wurden gepoolte Daten der Phase-II-Studien SAFIR-02-BREAST und SAFIR-PI3K herangezogen. Relevant war dabei, dass die bei den Patientinnen vorhandenen Genomveränderungen validiert waren – in dieser Untersuchung nach ESCAT. Dementsprechend wurde die zielgerichtete Therapie für die weitere Behandlung der Patientinnen ausgewählt.
Insgesamt waren 238 Patientinnen mit einem metastasierten Mammakarzinom und Genomveränderungen eingeschlossen. Bei einer Subgruppe von Patientinnen mit ESCAT-I/II-Veränderungen (n=115) zeigte sich ein PFS-Benefit unter der entsprechend ausgewählten zielgerichteten Therapie. Das PFS wurde im Vergleich zur Erhaltungs-Chemotherapie von 2,8 auf 9,1 Monate im Median verbessert (HR: 0,41; p<0,001).
Für die Gesamtpopulation war der PFS-Unterschied zwischen den Patientinnen unter Erhaltungschemotherapie mit im Median 2,9 Monaten und gezielter Therapie mit im Median 5,5 Monaten allerdings nicht signifikant (HR: 0,77; p=0,109).
Die Ergebnisse legen nahe, dass Genomanalysen für einen Teil der Patientinnen mit einem metastasierten Mammakarzinom, nämlich denjenigen mit ESCAT-I/II-Veränderungen, Teil des Behandlungsalgorithmus sein und in die Routinebehandlung Einzug finden sollten.
Referenz:
André F et al.: Clinical utility of molecular tumor profiling: Results from the randomized trial SAFIR02-BREAST. SABCS 2021, Abstr. GS1-10
Quelle:
San Antonio Breast Conference (SABCS), 7.-11.12.2021