01.12.2015 | themenschwerpunkt
Sind artifizielle Störungen im palliativen Kontext häufig? Ein Fallbericht
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 23-24/2015
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Das Hauptaugenmerk eines Palliativarztes ist es, die Symptomkontrolle seines ihm anvertrauten Patienten zu optimieren. Durch gute Anamnese, Status, Labor und apparative Methoden werden Symptome differenzialdiagnostisch eingegrenzt und so suffizient wie möglich behandelt. Zunehmend fallen auch psychische Symptome in den wachsenden Tätigkeitsbereich des Mediziners, nach biopsychosozialen Gesichtspunkten wird auf eine Vielfalt von Aspekten eingegangen.
Wie kann jedoch ein Palliativarzt, der üblicherweise angegebene Symptome in einer meist rasch fortschreitenden malignen oder neurologischen Erkrankung erkennt, eine für diese Symptome ursächlich psychische Störung detektieren, wie es im Rahmen einer artifiziellen Störung der Fall ist? Und ist diese Störung im palliativen Setting häufig anzutreffen?
Es wird anhand eines Fallbeispiels gezeigt, dass es im palliativen Setting selten, aber nicht ausgeschlossen ist, mit einer artifiziellen Störung konfrontiert zu werden. Das bedeutet, dass ein Arzt auch die Zuweisungsdiagnosen, die ihrerseits zur palliativen Konsiliartätigkeit oder zur stationären Übernahme in ein palliatives Setting führen, hinterfragen sollte.
Das Wissen und die Wachsamkeit, daran zu denken ist damit eine Grundvoraussetzung, um dem Patienten und auch dem Palliativteam selbst einen guten Betreuungsverlauf zu garantieren, auch wenn diese Patientengruppe sicher nur in geringen Fallzahlen aufscheint.
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