06.07.2023 | Originalien
Skabies
Erschienen in: hautnah | Ausgabe 3/2023
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Bei Skabies (Krätze) handelt es sich um eine ansteckende, juckende Hauterkrankung, welche durch eine Infestation der Haut mit Sarcoptes scabiei var. hominis (Krätzmilbe) zustande kommt. Ungefähr 200 Mio. Menschen sind laut Schätzungen der WHO weltweit betroffen, die Prävalenz ist in tropischen Regionen besonders hoch. Meist erfolgt die Übertragung nach einem längeren Haut-zu-Haut-Kontakt. Während die Symptome bei Erstinfestation nach einer Latenzzeit von 2 bis 5 Wochen auftreten, treten sie bei Reinfestation schon nach wenigen Tagen auf. Es entstehen erythematöse Papeln, Vesikeln und Papulovesikeln an typischen Prädilektionsstellen, begleitet von einem starken, verstärkt nächtlich auftretenden Juckreiz. Neben dem mikroskopischen Milbennachweis aus einem Hautgeschabsel steht die Dermatoskopie als einfaches und hochsensitives diagnostisches Mittel zur Verfügung. Als Therapie der Wahl wird die topische Applikation von Permethrin und in bestimmten Situationen die orale Einnahme von Ivermectin empfohlen.
In den letzten Jahren kam es zu vermehrten Berichten von Therapieversagen mit Permethrin. Nun wurde an der Medizinischen Universität Wien erstmals eine Mutation im spannungsabhängigen Natriumkanal humaner Skabiesmilben identifiziert, welche in anderen Arthropodenspezies mit einem verminderten Ansprechen (sog. Knockdown-Resistenz) gegenüber Permethrin assoziiert wurde. Dies könnte die häufig beobachteten Fälle von Therapieversagen in Skabies-infestierten Patienten erklären.
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