Die Einführung des Stethoskops in die medizinische Diagnostik vor mehr als 200 Jahren hat die Medizin und die Rollenverteilung im Arzt-Patienten-Verhältnis revolutioniert. Erstmals war der Arzt in der Lage, Körper- und Lebensphänomene am Patienten wahrzunehmen, die diesem selbst verschlossen blieben. Das war der Beginn eines bis heute andauernden Abhängigkeitsverhältnisses des Patienten bei der Erkennung und Beurteilung symptomassoziierter Normabweichungen. Mit der kontinuierlichen Aufzeichnung gesundheitsrelevanter Daten durch den Patienten kündigt sich eine Umkehr dieser Datenhegemonie an. Damit erobert sich der Patient schrittweise seine Rolle als Subjekt in der Rollenverteilung zwischen Arzt und Patient zurück.