Das Frailty-Syndrom stellt eines der zentralen geriatrischen Probleme dar. Etwa 10 % der über 65-Jährigen in Österreich sind als „frail“ zu betrachten. Weitere 40 % gelten als „pre-frail“ und sind demnach gefährdet, weitere Funktionsverluste zu erleiden. Der altersbedingte Verlust an Muskelmasse – Sarkopenie – spielt dabei eine zentrale Rolle und geht oft Hand in Hand mit Osteoporose. Stürze und Frakturen sind die Folge, einhergehend mit einer hohen Mortalität bei geriatrischen Patienten. Die 1‑Jahres-Sterblichkeit nach Hüftfrakturen erreicht bei über 85-Jährigen durchschnittlich rund 30 %, wobei Männer ein wesentlich höheres Mortalitätsrisiko aufweisen. Das frühzeitige Erkennen der Sarkopenie und die zeitgerechte multidimensionale Intervention spielen dabei eine zentrale Bedeutung. Als effektivste Maßnahme gilt nach wie vor gezieltes regelmäßiges Krafttraining, z. B. 3‑mal wöchentlich. Der Eiweißbedarf bei älteren Menschen mit 1,0–1,2 g Protein pro kg Körpergewicht und Tag sollte dabei gedeckt werden und eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D von 1000 IE wird empfohlen. Hilfsmittelversorgung und Wohnraumgestaltung sind Begleitmaßnahmen, um das Sturzrisiko weiter zu minimieren.