Der Bereich der Onkologie erfuhr in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel: das zunehmende Verständnis der Pathogenese maligner Tumore führte zur Entwicklung und Erforschung zahlreicher neuer Substanzen zur medikamentösen Tumortherapie. Im Gegensatz zu klassischen zytotoxischen Medikamenten kommen nun zunehmend Substanzen mit spezifischen molekularen Zielstrukturen (sogenannte zielgerichtete Therapien oder targeted therapies) sowie neue immunologische Wirkansätze zum Einsatz. Einige dieser Therapien sind bereits für gewisse Tumorentitäten zugelassen, während andere sich noch in Entwicklung im Rahmen klinischer Studien befinden. Während diese neuartigen Therapien den Vorteil einer geringeren Inzidenz von systemischen Nebenwirkungen haben, zeichnen sie sich jedoch auch durch hohe Inzidenzraten (bei targeted therapies) bzw. außergewöhnliche Manifestationen (bei immunologischen Therapieansätzen) von kutanen Nebenwirkungen im onkologischen Setting aus. Dieser Artikel bietet einen Überblick kutaner Nebenwirkungen unter neuartigen onkologischen Therapien. (Tab. 1)
Abb. 1
a Akneiforme Eruption im Gesichtsbereich b akneiforme Eruption im Brustbereich c maculopapulöses generalisiertes Exanthem