01.08.2012 | konsensus bericht
Therapie des kastrationsrefraktären Prostatakarzinoms
Erschienen in: Wiener klinische Wochenschrift | Ausgabe 15-16/2012
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Innerhalb der letzten zwei Jahre hat die Therapie des kastrationsrefraktären Prostatakarzinoms (CRPC) große Fortschritte gemacht. Sowohl die COU-AA-301 Phase-III-Studie als auch die TROPIC Studie zeigten einen Überlebensvorteil für Patienten nach Docetaxel-Versagen, die mit Abirateron beziehungsweise Cabazitaxel behandelt wurden. In einem Umfeld von wachsendem Interesse an chemotherapeutischen Optionen und neuen Medikamenten war es unser Ziel, als multidisziplinäres Team die verfügbare Datenlage zu analysieren und einen Standard für die medizinische Behandlung des Prostatakarzinoms außerhalb klinischer Studien zu definieren. Vor diesem Hintergrund evaluieren wir die momentanen Behandlungsempfehlungen sorgfältig und auf Basis der verfügbaren Anhaltspunkte, beleuchten mögliche zukünftige Behandlungsoptionen und diskutieren wichtige klinische Themen wie die Behandlung bis zur Progression versus den Vorteilen von Chemoholidays und die Definition bestimmter Patientensubgruppen. Zusätzlich legen wir besonderes Augenmerk auf neue molekulare Wirkstoffklassen, deren Verfügbarkeit in naher Zukunft erwartet wird, wie z. B. MDV3100 und Sipuleucel T. Die Rolle und Bedeutung der Palliation mittels Strahlentherapie und der proaktiven medikamentösen analgetischen Therapie wird ebenso diskutiert wie neue Therapieoptionen der mit Knochenmetastasen assoziierten Beschwerden. Die Vielzahl an Behandlungsoptionen für Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom verlangt eindeutig eine enge Zusammenarbeit zwischen Urologen, Onkologen und Strahlentherapeuten.
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