23.11.2022 | originalarbeit
Unterversorgung mit Kinder- und jugendpsychiatrischen Fachambulatorien in Österreich, die Mindestanforderungen erfüllen können
Erschienen in: neuropsychiatrie | Ausgabe 4/2022
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Der vorliegende Artikel soll einen Überblick über die Versorgungslage mit selbständigen Ambulatorien und dislozierten Ambulanzen für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutische Medizin mit Berücksichtigung fachlicher Mindeststandards schaffen. Es werden Versorgungsebene, Versorgungsauftrag, Bedarfsangaben, Strukturqualitätskriterien und Umsetzungsempfehlungen beschrieben. Durch eine umfassende österreichweite Erhebung der personellen Ausstattung und Versorgungsangeot wurden 13 Ambulatorien und dislozierte Ambulanzen identifiziert, die Mindeststandards erreichen. Dies belegt eine Differenz zwischen einem Ist-Zustand und der bundesweit geforderten Ambulatoriumszahl von 26 bis 36 (je nach Bemessung 1/350 tsd bzw. 1/250 tsd)
Zusammengenommen führen uns die hier erbrachten Erkenntnisse zu dem Schluss, dass die Gewährleistung der Patientenversorgung in Österreichs kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulatorien, durch die weitgehend geduldete aber fachlich nicht korrekte Interpretation der gesetzlich gültigen Mindeststandards, nicht ausreichend gewährleistet ist.
Bei Beibehaltung der gegenwärtigen Mängel bleibt eine zentrale kinder- und jugendpsychiatrische Versorgungsebene bei einer Wirksamkeit von unter 50 % des Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG).
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