06.07.2020 | Originalien
Urolithiasis: Empfohlene Diagnostik und Therapierealität in der Schweiz
Erschienen in: Urologie in der Praxis | Ausgabe 3/2020
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Aufgrund der stetig zunehmenden Inzidenz der Urolithiasis sind akute Steinkoliken ein häufiger Vorstellungsgrund auf den Notfallstationen. Eine initiale Bildgebung sollte mit möglichst guter Sensitivität und Spezifität auch kleinere Konkremente nachweisen, um so die optimale Therapie planen zu können. Die native Computertomographie des Abdomens („low-dose“ CT) ist mittlerweile mit einer niedrigen Strahlenbelastung vergesellschaftet und somit der Goldstandard bei der initialen Diagnostik der Urolithiasis.
Das Spektrum der ggf. anschliessend notwendigen Steintherapie ist breit, sodass eine Vielzahl von technischen Fähigkeiten beherrscht werden muss, um für jeden Patienten die am besten geeignete Steinbehandlung anbieten zu können. Zur Erfassung der Versorgungsrealität in der Schweiz erfolgte kürzlich eine Erhebung unter Schweizer Urologen. In einer 14 Fragen umfassenden Umfrage wurden das Arbeitsumfeld, die Ausrüstung, die perioperativen Einstellungen und die Entscheidungsbäume für bestimmte Steinszenarien bewertet. Insgesamt 105 Mitglieder der Schweizer Gesellschaft für Urologie (38 % aller Mitglieder) füllten die Umfrage aus. Die Mehrheit der Befragten gab an, sämtliche Behandlungsmodalitäten anbieten zu können. Die Ureterorenoskopie hatte die höchste Verfügbarkeit (100 %) und war in den meisten Steinszenarien die Therapie der Wahl. Unsere Umfrage zeigte generell für die Behandlung von sowohl Harnleitersteinen als auch Nierensteinen eine gute Adhärenz der Schweizer Urologen an die Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Urologie. Insgesamt bestätigten die Resultate den weltweiten Trend hin zur Anwendung der Ureterorenoskopie und weg von der extrakorporalen Stosswellentherapie.
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