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24.02.2025 | Zahnmedizin

Besucherrekord geknackt

verfasst von: Mag. Christopher Waxenegger

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Ende Jänner fungierte Bad Hofgastein als traditioneller Schauplatz der 29. ÖGMKG- Jahrestagung. Über 300 Interessierte trafen sich im Anblick der imposanten Bergkulisse, um sich über praxisrelevante Themen auszutauschen.

Noch nie zuvor gab es einen derart großen Andrang auf den Jahreskongress der Österreichischen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (ÖGMKG). Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland strömten herbei und erfreuten sich am breitgefächerten Programm, das von Erkrankungen der Kopf-Hals-Region, über Ophthalmologie und Radioonkologie bis hin zu individualisierter Schmerztherapie und infektiologischen Aspekten reichte.

Um möglichst viele Kongressteilnehmer anzusprechen, spannten Fachvorträge und Seminare zu Prothetik, Kieferorthopädie, Implantologie, augmentative Verfahren und Lippenverschlusstechniken die Brücke zwischen stationärem und niedergelassenem Bereich. Ästhetische und ethische Überlegungen zum Gesicht komplettierten den Leitgedanken des Kongresses „Interdisziplinarität in der MKG-Chirurgie“.

Mit diesem Konzept haben Univ.-Prof. DDr. Wolfgang Zemann, Leiter der Klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, LKH Universitätsklinikum Graz, und sein Organisationskomitee, bestehend aus Priv.-Doz. DDr. Jürgen Wallner und Priv.-Doz. DDr. Michael Schwaiger, MSc, von der Klinischem Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Medizinische Universität Graz, voll ins Schwarze getroffen. Zahn Arzt hat mit dem Tagungspräsidenten gesprochen und ihn um sein persönliches Resümee gebeten.

Herr Prof. Zemann, zunächst einmal herzliche Gratulation! Es ist geschafft. Wie hat Ihnen der diesjährige Kongress gefallen? Wie ist er verlaufen?

Zemann: Jetzt, nachdem ein paar Tage vergangen sind, fällt der Druck ein wenig ab und ich darf sagen, dass ich mit dem Kongressverlauf sehr zufrieden bin. Das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war sehr positiv.

In unserem letzten Interview erhofften Sie sich eine rege Teilnahme und lehrreiche Vorträge. Hat sicher dieser Wunsch erfüllt? Waren auch niedergelassene Experten anwesend?

Zemann: Zu meiner großen Freude hatten wir heuer einen Besucherrekord! Wir haben die 300 Teilnehmergrenze geknackt, und ja, es waren tatsächlich sehr viele Kolleginnen und Kollegen aus der Niederlassung da. Zudem hatten wir wieder viele Besucher aus Deutschland und erfreulicherweise auch aus der Schweiz. Unser Lippenverschlusskurs war sehr gut gebucht – ja sogar überbucht.

Was durften die Gäste des Kongresses erwarten? Wie war die Rückmeldung?

Zemann: Wie eingangs erwähnt waren die Rückmeldungen äußerst positiv, was die Vorträge betrifft. Unsere Abendveranstaltung ist ebenfalls gut angekommen, auch wenn wetterbedingt die Rodelstrecke gesperrt werden musste. Ich denke nächstes Jahr werden wir das ähnlich machen und dann, so hoffe ich, bessere Witterungsverhältnisse vorfinden.

Das diesjährige Motto lautete „Interdisziplinarität in der MKG-Chirurgie“. Mit welchen Themen haben sich die Vortragenden auseinandergesetzt?

Zemann: Das Programm war sehr bunt. Gestartet wurde das wissenschaftliche Programm von einer Ophthalmologin. Am Folgetag waren Onkologe und Radioonkologe ein kongeniales Team. So haben wir uns über die Woche von Schmerz, Antibiose, Gefäßmissbildungen, orthognathe Themen und vielem mehr bis in den Praxisalltag – Stichworte Augmentation, Lidchirurgie, Implantologie – vorgearbeitet.

Der Freitag stand im Zeichen „aus der Praxis – für die Praxis“. Wie ist dieses neue Konzept angenommen worden?

Zemann: Ich denke ganz gut, und ich glaube auch, dass wir praxisrelevante Themen aufgegriffen haben. Es muss ja nicht immer nur Implantologie sein, obwohl wir auch darüber eine Freitagsession hatten. Es waren großartige Vorträge zu Themen wie, Prothetik bei Tumorpatientinnen, virtuelle prothetische Planung, Augmentationen in der Praxis, aber auch Lidchirurgie und vieles mehr – also alles Themen, die für niedergelassene MKG-Chirurginnen und -Chirurgen interessant sein sollten. Schön wäre, wenn sich noch ein paar Praktiker mehr vor den Vorhang trauen. Schließlich lernen wir alle in kollegialen Diskussionen dazu.

Was waren Ihre persönlichen Kongress-Highlights?

Zemann: Auch wenn es kein wissenschaftlicher Vortrag im eigentlichen Sinn war: Das Eröffnungsreferat von Prof. Konrad Paul Liessmann war fantastisch. Herr Liessmann hatte mit einem Satz das Auditorium gefangen. Ich bin ohnehin ein treuer Leser seiner Bücher, sein Vortrag hat mich jetzt zusätzlich angespornt seine neueren Erscheinungen zu lesen.

Einer der MikroskopAnbieter wollte eine aufregende Challenge anbieten zu der Sie im Vorbericht nicht allzu viel verraten durften. Wir sind gespannt: Um was ging es dabei?

Zemann: Tja, leider haben die Compliance-Richtlinien bzw. eine neue Firmenphilosophie diese „Challenge“ überraschenderweise verunmöglicht. Schade! Trotzdem glaube ich doch, dass unsere Industriepartner genug Kontakte an ihren Ständen hatten, um auch aus deren Sicht eine positive Bilanz ziehen zu können.

Freuen Sie sich schon auf die nächste Jahrestagung? Immerhin steht 2026 das 30. Jubiläum vor der Tür.

Zemann: Nach dem Kongress ist vor dem Kongress. Die Organisation für nächstes Jahr ist voll am Laufen. Der kommende Kongress soll unter dem Motto: „Was passiert, wenn was passiert“ laufen. Es werden demnach forensische Themen und ehrliches Komplikationsmanagement besprochen, aber auch freie Vorträge gehalten. Was das Rahmenprogramm für dieses Jubiläum angeht, bin ich derzeit noch am Grübeln und für Anregungen dankbar.

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Besucherrekord geknackt
Publikationsdatum
24.02.2025