17.08.2021 | review
Zur Bestimmung der Intraokularlinsenstärke: Von Ridleys „Lenticulus“ bis zur ersten theoretisch-optischen Formel durch Gernet, Ostholt und Werner
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 6/2021
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Hintergrund
Dimensionen und Brechkraft der erstmalig implantieren Ridley-Linse waren nach Maßgabe des Gullstrand-Auges ohne Biometrie gefertigt. Spätere Bestimmungen der Brechkraft einer Intraokularlinse (IOL) basierten bei Aphaken auf Berechnungen der physiologischen Optik und bei phaken Augen auf Schätzungen der primären Refraktion. Wir erinnern an die Publikation der ersten theoretisch-optischen „GOW-Formel“ durch Gernet, Ostholt und Werner vor einem halben Jahrhundert.
Material und Methode
Diesem narrativen Review liegt eine selektive Literaturrecherche, ergänzt durch eine themengeleitete Internetsuche zugrunde in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Experimentelle Ophthalmologie, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar und der Julius-Hirschberg-Gesellschaft.
Resultate
Die Bestimmung der axialen Länge durch Ultraschall stellte einen Paradigmenwechsel dar, ermöglichte sie doch Vergenzrechnungen mit der theoretisch-optischen „GOW-Formel“. Die von Fjodorov und Kolonko 1967 vorgestellte nahezu identische Formel war keine reine theoretisch-optische Formel. Mit deren Namen blieb überwiegend die Entwicklung der ersten IOL-Berechnungsformel verbunden. Die Autoren der GOW-Formel hingegen sind in Vergessenheit geraten.
Schlussfolgerungen
Verbesserte Berechnungen der IOL-Stärke haben neue, ungeahnte therapeutische Optionen für die Katarakt- und refraktive Chirurgie eröffnet. Sowohl die GOW- als auch die Fjodorov- und Kolonko-Formel sind bis heute die Grundlage für zahlreiche theoretisch-optische IOL-Berechnungsformeln.
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