14.01.2020 | Onkologie
Adjuvante und induktive Systemtherapie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 1/2020
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Die randomisierten Studien zur adjuvanten Chemotherapie konnten einen zweifelsfreien Vorteil für eine adjuvante Chemotherapie im Vergleich zur alleinigen Operation nachweisen. Dies trifft für alle nodal-positiven NSCLC-Fälle sowie auf nodal-negative NSCLC ab einer Tumorgröße von ca. 4 cm zu. Die Durchführung einer adjuvanten Chemotherapie ist daher beim Vorliegen der oben genannten Kriterien heute weltweiter Standard. Die positiven Ergebnisse zur adjuvanten Chemotherapie haben zum vorzeitigen Abbruch nahezu aller neoadjuvanten Studien geführt, da ein alleiniger Operationsarm als ethisch nicht mehr zu rechtfertigen angesehen wurde. In Metaanalysen scheint der Effekt der neoadjuvanten Therapie aber dem der adjuvanten zu entsprechen. In Frühstadien ist ein neoadjuvantes Konzept in der Praxis aber nicht etabliert. Dieses Vorgehen findet häufiger erst in weiter fortgeschrittenen Stadien Anwendung wie beispielsweise bei N2-Lymphknotenbefall oder bei Patienten, deren Tumor mit hoher Wahrscheinlichkeit nur mittels Pneumektomie zu resezieren ist. Die Möglichkeiten der systemischen Therapie haben sich in den letzten 10 Jahren dramatisch geändert. Zur Chemotherapie sind die zusätzlichen Optionen der zielgerichteten Therapie bei nachweisbaren molekularen Veränderungen und der Immuntherapie hinzugekommen. Vor diesem Hintergrund muss auch die additive Therapie bei resektablen Tumoren neu evaluiert und definiert werden. Dieser Artikel möchte die etablierten und die neuen Optionen in der additiven systemischen Therapie zusammenfassen und den gegenwärtigen Stand der Behandlung darstellen.
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