04.04.2022 | übersicht
Aktuelle Aspekte zur Ernährung bei Hypercholesterinämie
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 3-4/2023
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Hintergrund
Neue europäische und amerikanische Ernährungsleitlinien bei Cholesterin-Erhöhung sind wegen der kürzlichen Senkung des Zielwertes von LDL(Low density lipoprotein)-Cholesterin aktuell.
Methodik
Die Leitlinien, ihre Entwicklung und zugrunde liegende aktuelle Metaanalysen wurden mittels Medline/PubMed und Cochrane Database gesucht und analysiert sowie gezielt der Einfluss von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen in der Ernährung auf das LDL-Cholesterin geprüft sowie Differenzen der Ernährungsempfehlungen der europäischen und amerikanischen Leitlinien erarbeitet.
Ergebnisse
Im Gegensatz zu den europäischen ist in amerikanischen Leitlinien der Stellenwert der Nahrungsfette zurückgegangen, stattdessen stehen Mono- und Disaccharide im Fokus. Diese Entwicklung basiert auf Studien zum Einfluss von gesättigten Fettsäuren und LDL-Cholesterin auf degenerative Gefäßerkrankungen. Zur Vermeidung eines LDL-Cholesterin-Anstiegs und einer nichtalkoholischen Fettleber sind Monosaccharide, insbesondere Fruktose, und Disaccharide von 15 % auf 10 % der Gesamtenergieaufnahme zu reduzieren. Bei prädisponierten Personen sollte neben dem LDL-Cholesterin auch der Quotient Triglyzeride und HDL-Cholesterin als Frühindikator für Typ-2-Diabetes mellitus und nichtalkoholische Fettleber überwacht werden. Der Ersatz von tierischen durch pflanzliche Proteine beeinflusst das LDL-Cholesterin kaum. Milchprodukte als Eiweißquelle sollten mit normalem Fettgehalt konsumiert werden. Das Ernährungsmuster ist wichtiger als einzelne Nahrungsbestandteile oder die Gesamtkalorien.
Schlussfolgerung
Fettgehalt in der Nahrung ist bei Hypercholesterinämie zunehmend weniger wichtig, dafür sind Mono- und Disaccharide zu reduzieren.
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