Die medizinische Rehabilitation wird traditionell als stationärer Aufenthalt abgehalten, jedoch gibt es seit dem Jahr 2000 auch ambulante Angebote, bei denen Patient:innen ihre Behandlungen im gewohnten familiären und sozialen Umfeld abhalten können. Das medizinische Leistungsprofil für diese Art der Rehabilitation wird von der Pensionsversicherung erstellt. Hier wird zwar im Leistungsprofil für Stoffwechselerkrankungen auf die gastroenterologische Rehabilitation Bezug genommen, jedoch werden diese im Indikationskatalog nicht berücksichtigt. Es bestehen erste Pläne für ein stationäres Pilotprojekt in Oberösterreich, jedoch ist es in Bezug auf die Prävalenz von etwa 80.000 Patient:innen mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung (CED) in Österreich sehr gering.
Die Ursache von chronischen Magen-Darm-Erkrankungen (z. B. CED) ist bis dato noch nicht vollständig geklärt. Medikamente bringen eine Linderung der Symptome, jedoch besteht weiterhin ein hoher Leidensdruck bei den Patient:innen. Um körperliche und psychische Komorbiditäten vorzubeugen, könnte eine ganzheitliche ambulante Rehabilitation eingesetzt werden. Diese hat vor allem zum Ziel, den Patient:innen eine umfassende Teilhabe am beruflichen sowie sozialen Leben zu ermöglichen, um damit ihre Lebensqualität zu steigern. Daher soll im Rahmen eines 6‑wöchigen Phase-2-Rehabilitationsprogramms ein multimodales sowie interdisziplinäres Konzept bestehend aus einem multidisziplinären Spezialistenteam, einem Basisprogramm sowie individueller Rehabilitationsangebote angestrebt werden. Der Schwerpunkt hat insbesondere die Wiederherstellung und Verbesserung von Aktivität und Teilhabe zum Ziel. Neben indikationsspezifischen Schulungen sowie Ernährungsinterventionen stehen auch Bewegungstherapie und psychologische Betreuung im Rehabilitationsprogramm.