Biomarkerbasierte Einteilung und Stellenwert der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
ALK
Sonden/Norm-Signalverteilung | Aberrante Signalverteilung | Interpretation | ||
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ALK | ALK-EML4 | Nicht-ALK-EML4-Translokation | ALK-EML4-Inversion | ALK-Translokationsstatus positiv (≥15 % Bruchsignale in den Tumorzellen) |
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ALK isolierte 3′-Signale (rot) | ALK-Translokationsstatus (≥15 % ALK-isolierte 3′-Signale) Interpretation im Kontext der ALK-Immunhistochemie, ggf. Bestätigung durch sequenzierungsbasiertes Verfahren | |||
Ohne EML4 | Mit EML4 | |||
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ALK isolierte 5′-Signale (grün) | ALK-Translokationsstatus (≥15 % ALK-isolierte 5′-Signale) in Kombination mit einer positiven ALK-Immunhistochemie ein sequenzierungsbasiertes Verfahren anschließen | |||
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ROS1 und RET | ROSI1-/RET-Translokation | ROS1-Translokationsstatus positiv (≥15 % Bruchsignale in den Tumorzellen); RET-Translokationsstatus (≥20 % Bruchsignale in den Tumorzellen) | ||
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ROSI1-/RET-isolierte 3′-Signale (grün) | ROS1-Translokationsstatus positiv (ROS1-isolierte 3′-Signale ≥20 %); RET-Translokationsstatus (RET-isolierte 3′-Signale ≥20 %) Bestätigung mittels sequenzierungsbasierten Verfahrens | |||
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ROS1-/RET- atypische Signalmust (isolierte 5′-Signale (rot)) | ROS1-/RET-Translokationsstatus zweifelhaft; bei allen konstant aberranten Mustern u. a. isolierte 5´ Signale in >20% der Zellen sollte eine Validierung mittels eines orthogonalen/sequenzierungsbasierten Verfahrens durchgeführt werden | |||
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ROS1
RET
MET
Neue Biomarker
Diagnostik bei erworbener Arzneimittelresistenz
Fazit für die Praxis
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Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) ist eine präzise, schnelle und relativ kostengünstige Nachweismethode von relevanten Genveränderungen im nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC).
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Bei der ALK-Testung darf die ALK-IHC (Immunhistochemie) als gleichwertig angesehen werden, eine Bestätigung mittels FISH-Analyse ist allerdings trotzdem angeraten.
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Für andere Biomarker (ROS1, RET) korreliert die IHC nicht eindeutig mit der Translokation und FISH bleibt die Methode der Wahl.
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Next-Generation-Sequencing(NGS)-basierte Sequenzierungsverfahren sollten bei allen diskrepanten/ungewöhnlichen FISH-Fällen hinzugezogen werden.
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Beim Nachweis von Amplifikationen (u. a. MET) ist die FISH den sequenzierungsbasierten Verfahren bisher überlegen.
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Für alle FISH Analysen ist die gute Vorkenntnis des Untersuchers essenziell; die Signalmuster der Sonden müssen genau gekannt werden, die Ergebnisse im Gesamtkontext der Erkrankung interpretiert und hinterfragt werden.
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Die Erstellung eines FISH-Befundes mit aussagekräftigem Ergebnis, aber auch unter Angabe des verwendeten Sondensystems, der Anzahl der gezählten Tumorzellen, des Schwellenwertes und auch ggf. Besonderheiten/Schwierigkeiten ist wünschenswert.