Daratumumab: Anhaltende MRD-Negativität in den Studien MAIA und ALCYONE

Der Zusatz von Daratumumab zu etablierten SOC erwies sich bei therapienaiven, nicht transplantfähigen Patienten vs. dem jeweiligen SOC in zwei Phase-III-Studien hinsichtlich der MRD-Negativitätsraten und einer Verlängerung des PFS als signifikant überlegen. In den beiden Phase-III-Studien MAIA (NCT02252172) und ALCYONE (NCT02195479) wurde Daratumumab als Zusatz zu Lenalidomid und Dexamethason (D-Rd; MAIA) bzw. Bortezomib, Melphalan und Prednison (D-VMP; ALCYONE) vs. dem jeweiligen SOC Rd bzw. VMP an therapienaiven, nicht transplantfähigen Patienten untersucht. Dabei wurde in den Prüfarmen vs. den Kontrollarmen das Risiko für eine Krankheitsprogression um ≥ 44 % reduziert und die ≥CR-Raten beinahe verdoppelt. Darüber hinaus führte der Zusatz von D zu Rd bzw. VMP zu einem >3-fachen Anstieg der MRD-Negativitätsraten (Sensitivitätsschwelle 10-5) gegenüber dem jeweiligen Kontrollarm (Facon T et al., N Engl J Med 2019; Mateos MV et al., N Engl J Med 2018). Die Aufrechterhaltung einer MRD-Negativität stellt ein Korrelat für eine tiefe klinische Response dar und könnte – falls sie über die Zeit hinweg anhält – als robuster Parameter für die Bewertung der Krankheitskontrolle herangezogen werden. Am ASH-Kongress 2020 wurden aktualisierte Daten zur MRD-Negativität und ihrer Assoziation mit dem PFS aus den Studien MAIA und ALCYONE präsentiert. MRD-Untersuchungen Die MRD wurde in beiden Studien mittels NGS untersucht, und zwar bei allen Patienten, die eine CR oder eine stringente CR erreicht hatten. Bei Patienten mit einer ≥CR wurden zusätzliche MRD-Untersuchungen durchgeführt. Diese erfolgten in MAIA 12, 18, 24, 30, 36, 48 und 60 Monate und in ALCYONE 12, 18, 24 und 30 Monate nach dem Therapiestart. Als anhaltende MRD-Negativität wurde die Bestätigung der Aufrechterhaltung nach einem Abstand von ≥6 oder ≥12 Monaten definiert, wobei dazwischen kein MRD-Test positiv sein durfte. Die MRD-Negativität wurde in der ITT-Population ausgewertet. MRD-Negativität mit verlängertem PFS assoziiert Das mediane FU bei der Auswertung des MRD-Status betrug in der Studie MAIA 36,4 Monate und in der Studie ALCYONE 40,1 Monate. Die Daratumumab-haltige Therapie führte in beiden Studien vs. dem SOC zu einer signifikant höheren Rate an MRD-Negativität: Die Ergebnisse betrugen nach ≥ 6 Monaten in MAIA unter D-Rd vs. Rd 14,9 vs. 4,3% und in ALCYONE unter D-VMP vs. VMP 15,7 vs. 4,5% (beide p-Werte <0,0001). Auch nach ≥12 Monaten konnte die signifikante Überlegenheit der beiden Prüfarme vs. dem SOC nach wie vor bestätigt werden: Die Raten lagen unter D-Rd vs. Rd bei 10,9 vs. 2,4% und unter D-VMP vs. VMP bei 14,0 vs. 2,8% (beide p-Werte < 0,0001). Die Analyse der gepoolten ITT-Population ergab, dass eine anhaltende MRD-Negativität unabhängig vom Therapiearm mit einer Verlängerung des PFS einherging. Fazit Durch Zusatz von Daratumumab zu den etablierten Standardregimen Rd bzw. VMP können höhere und länger anhaltende MRD-Negativitätsraten erzielt werden. Diese sind mit einer tieferen Response und einem längerem PFS assoziiert. Quelle: San-Miguel JF et al.: Sustained Minimal Residual Disease (MRD) Negativity and Clinical Efficacy in Transplant-Ineligible (TIE) Newly Diagnosed Multiple Myeloma (NDMM) Patients (Pts) Treated with Daratumumab-Based Regimens: Analysis of Maia and Alcyone. ASH 2020; Abstr. #2317

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