15.10.2018 | Pathologie
Biobankinganforderungen aus Sicht des Klinikers
Erfahrungen aus der Hämatologie und Onkologie
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 1/2019
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Die Anforderungen an ein optimales Biobanking aus Sicht des klinischen Partners können sehr unterschiedlich sein. Je nach Material, Aufarbeitung, Lagerungsbedingungen, klinischen Daten und Einbindung externer Partner wird es spezielle Anforderungen der beteiligten Kliniken und Fachgebiete geben. Allen gemeinsam ist jedoch, dass das Ziel jedes Biobankings die Verbesserung der klinisch-translationalen Forschung und der Grundlagenforschung sein muss. Während in früheren Zeiten oft für jedes Forschungsprojekt einzeln Biomaterial asserviert und gelagert werden musste, bietet das moderne Biobanking entscheidende Vorteile: Ein übergreifendes Ethikvotum, standardisierte Aufarbeitungs- und Lagerungsprotokolle, spezialisierte Biobanksoftware zur Pseudonymisierung und Verortung, Absicherung gegen Stromausfälle und Gerätedefekte, zentrale und nachhaltige Lagerung, einfache Lokalisierung und Herausgabe der Proben und deren Vernichtung oder Anonymisierung nach Beendigung eines individuellen Projektes. Neben dieser wichtigen reinen Lagerungsfunktion kann ein zentrales Biobanking eine Verknüpfung mit klinischen Daten sowie die anonymisierte Verwendung der Proben für projektunabhängige Forschung bereitstellen. Beide Biobankfunktionen dienen unterschiedlichen Zwecken, sind mit speziellen Anforderungen verknüpft und sollten parallel vorgehalten werden. Im Erfolgsfall kann so anhand der zentralen Biomaterialverwaltung eine nachhaltige Verbesserung der universitären und nichtuniversitären biomedizinischen Forschung sowie ein optimaler Ressourceneinsatz erzielt werden. Die enge Zusammenarbeit zwischen Klinikern und Nichtklinikern ist hierfür eine entscheidende Voraussetzung.
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