03.01.2024 | Forschung
Chronische Abstoßung nach Lungentransplantation
Übersicht und experimentelle Ansätze zur langfristigen Organprotektion
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 3/2024
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Hintergrund
Nach einer Lungentransplantation (LTx) entwickeln 50 % der Patienten innerhalb von 5 Jahren eine chronische Abstoßung in Form einer chronischen Lungenallograftdysfunktion (CLAD). Die Vorgänge beim chronischen Transplantatversagen sind bislang nicht medikamentös heilbar.
Material und Methode
In dieser Übersichtsarbeit werden unterschiedliche Formen von CLAD und deren Entstehung sowie die Diagnostik und die aktuell zur Verfügung stehenden Therapieoptionen beschrieben. Abschließend wird auf klinische sowie experimentelle Ansätze zur Behandlung von CLAD eingegangen.
Ergebnisse
Zur Erforschung neuer Therapiemöglichkeiten kommen Tiermodelle zum Einsatz. Ein Modell, das zur Erforschung der chronischen Abstoßung verwendet wird, ist die orthotope Tracheatransplantation in der Maus. Anhand dieses Modells konnte gezeigt werden, dass eine Infektion mit dem Zytomegalievirus und dessen Persistenz im Körper entscheidend zu einer chronischen Abstoßung beitragen. Außerdem reduzierten der Thrombozytenaggregationshemmer Clopidogrel, der mTOR-Inhibitor Everolimus und der Tyrosinkinasehemmer Nintedanib die Ausbildung der abstoßungsinduzierten histologischen Veränderungen in den allogenen Tracheatransplantaten im Mausmodell.
Schlussfolgerung
Erfolgreiche experimentelle Ansätze zeigen potenzielle Behandlungsansätze, die einer Entwicklung einer CLAD entgegenwirken und noch in klinischen Studien verifiziert werden müssen.
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