01.08.2015 | themenschwerpunkt
Depression bei onkologischen PatientInnen
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 15-16/2015
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KrebspatientInnen leiden oft an depressiven Syndromen bzw. depressiven Störungen. Obwohl bestimmte „Risikophasen“ bekannt sind, in denen depressive Symptome häufiger auftreten können, wie z. B. nach Diagnosestellung, muss betont werden, dass sich diese Symptomatik zu jedem Zeitpunkt im Krankheitsverlauf entwickeln kann. Dazu finden sich sehr unterschiedliche Prävalenzangaben (bis zu 60 %), was neben anderen Faktoren, vor allem die diagnostischen Schwierigkeiten widerspiegelt. Depressive Symptomatik bei KrebspatientInnen wird seitens der behandelnden Onkologen nur in 15–50 % erkannt und zu einem noch geringeren Prozentsatz auch adäquat behandelt. Daraus ergeben sich massive Einbußen für die subjektive Lebensqualität dieser Patientengruppe. Darüber hinaus werden auch objektive Einschränkungen wie verminderte Compliance/Adherence sowie schlechtere Prognose diskutiert. Vor allem ist zu betonen, dass eine depressive Symptomatik ein deutlich höheres Risiko für Suizidalität mit sich bringt.
Obwohl die Anzahl an klinischen Studien zur Behandlung der depressiven Symptomatik bei KrebspatientInnen weder im psychotherapeutischen noch im psychopharmakologischen Bereich groß ist, kann doch von guten therapeutischen Möglichkeiten gesprochen werden.
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