Grundlagen
Insulinpumpen und kontinuierliche Glukosemessung
Einleitung
Therapieziele werden auf Technologie ausgerichtet
1. Kontinuierliche Glukosemessung (CGM)
1.1. Real-Time-Monitoring CGM (rtCGM)
1.2. Intermittently scanned CGM (isCGM)
2. Insulinpumpentherapie
2.1. Sensor-unterstützte Pumpentherapie (SUP), automatische prädiktive Hypoglykämie Abschaltung (PLGS)
2.2. Automated Insulin Delivery (AID) Systeme/Hybrid Closed Loop (HCL) Systeme
CamAPS FX | Diabeloop DBLG1/DBL4T | MiniMed 670G | MiniMed 770G | MiniMed 780G | T‑Slim X:2 mit Control IQ | |
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Insulinpumpe | Dana R/S, Dana‑i od. Mylife YpsoPump | AccuChek Insight | MiniMed 670G | MiniMed 770G | MiniMed 780G | T‑Slim X:2 |
Glukosensor | DexCom G6 | DexCom G6 | Guardian 3 | Guardian 3 | Guardian 4 | DexCom G6 |
Sensor-Funktionsdauer | 10 Tage | 10 Tage | 7 Tage | 7 Tage | 7 Tage | 10 Tage |
Nötige Blutzucker-Kontrollen | Keine | Keine | Mindestens 4–6 ×/d | Mindestens 4–6 ×/d | Keine | Keine |
Art des Algorithmus | MPC | MPC | PID | PID | PID mit Fuzzy Logic und MPC Anteil | MPC |
Plattform des Algorithmus | Android Smartphone | Handgerät | In der Pumpe | In der Pumpe | In der Pumpe | In der Pumpe |
Altersbeschränkung | > 1 Jahr (auch für Schwangere) | 12–18 Jahre (DBL4T) > 18 Jahre (DBLG1) | > 7 Jahre | > 7 Jahre | > 7 Jahre | > 6 Jahre |
Glukoseziel (mg/dl) | 80–200 | 100–180 | 120 | 120 | 100, 110 oder 120 | 110 |
Automatische Korrekturbolusgabe | Nein | Ja | Nein | Nein | Ja | Ja |
Möglichkeit der Datenverfügbarkeit | Automatisch, Diasend | Download, Diasend (Sensordaten Clarity) | Download, CareLink | Automatisch, CareLink | Automatisch, CareLink | Download, Diasend (Sensordaten Clarity) |
Sonstiges | „Boost-Modus“ | Variable „Aggressivität“ | – | Per Handy anzusehen | Per Handy anzusehen | Nachtmodus |
Temporäres Ziel erhöhen | „Ease off“/Aktivitätsmodus | Zen-Modus (20–40 mg/dl höher als aktuelles Ziel) | Temp. Ziel (150 mg/dl) | Temp. Ziel (150 mg/dl) | Temp. Ziel (150 mg/dl) | Aktivitätsmodus |
Verfügbar in Österreich (08/22) | Ja (mit mylife YpsoPump) | Nein | Ja | Ja | Ja | Nein |
Einsatz von Diabetes Technologie in der Schwangerschaft
Einsatz von Technologie im Kindes- und Jugendalter
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Kleinkinder (auch Säuglinge),
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Kinder und Jugendliche mit ausgeprägtem Dawn-Phänomen,
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Risiko für Hypoglykämien, rezidivierende Hypoglykämien, fehlende Hypoglykämiewahrnehmung, nächtliche Hypoglykämien,
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Nadelphobie,
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hohe glykämische Variabilität unabhängig vom HbA1c,
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bei Vorliegen von diabetischen Spätschäden (Retinopathie, Nephropathie),
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schwangere Jugendliche.
Einsatz von Diabetestechnologie bei Menschen mit Typ 2 Diabetes
Einsatz von Diabetestechnologie bei Menschen mit „anderen spezifischen Diabetesformen“
Technologie als Grundlage für telemedizinische Betreuung
Vermittlung von Theorie und Praxis
Therapie-Empfehlung der ÖDG für den Einsatz von Diabetestechnologie (CSII; CGM; HCL, Apps) inkl. Option zur Telemedizin bei Menschen mit Diabetes mellitus
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Ia: systematische Übersichtsarbeiten von Studien der Evidenzstufe Ib
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Ib: randomisierte vergleichende klinische Studien
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IIa: systematische Übersichtsarbeiten von Studien der Evidenzstufe IIb
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IIb: prospektive, insbesondere vergleichende Kohortenstudien
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III: retrospektive Studien
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IV: Evidenz außerhalb von Studien (Meinungen anerkannter Experten, Assoziationsbeobachtungen, pathophysiologische Überlegungen oder deskriptive Darstellungen, Berichte von Expertenkomitees, Konsensuskonferenzen, Einzelfallberichte)
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allen Menschen mit Diabetes, die eine intensive Insulintherapie durchführen, definiert als 3 oder mehr Insulininjektionen am Tag oder eine Insulinpumpe nutzen (Ia).
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neu diagnostiziertem Diabetes mellitus Typ 1 (IV).
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allen Menschen mit problematischen Hypoglykämien (häufige/schwere Hypoglykämien, Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung) (Ia).
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allen schwangeren Frauen mit Diabetes, die eine komplexe Insulintherapie durchführen, unabhängig vom Diabetestyp. Weiters Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes, die eine Insulintherapie durchführen (Ib).
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rtCGM bzw. isCGM Systeme, die Alarme abgeben, sollen allen Menschen mit problematischen Hypoglykämien (häufige/schwere, nächtliche Hypoglykämien, Wahrnehmungsstörungen) empfohlen werden (Ia).
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Frauen, mit Schwangerschaftsdiabetes, welche keine Insulintherapie durchführen (IIb)
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Menschen mit Typ 2 Diabetes, die keine oder keine komplexe Insulintherapie durchführen (Ib).
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neu diagnostiziertem Diabetes mellitus (IV).
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Menschen mit Diabetes und einer komplexen Insulintherapie, die CGM noch nicht nutzen (IV.)
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Menschen, mit problematischen Hypoglykämien, die CGM aber nicht in der Routine nutzen (IV).
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Menschen mit Typ 2 Diabetes ohne Insulin, welche dies als Schulungstool episodisch nutzen können (IV).