21.11.2024 | Originalien
Dickdarmschädigung durch Chemotherapie und Bestrahlung
Erschienen in: Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen | Ausgabe 4/2024
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Eine Dickdarmschädigung kann durch chemotherapieinduzierte Mukositis, chemotherapieinduzierte Diarrhö, chemotherapieinduzierte Kolitis – hier wird noch zwischen einer neutropenischen/nekrotisierenden und einer ischämischen (nichtneutropenischen) Enterokolits sowie einer Immuncheckpoint-Inhibitor-Kolitis unterschieden – oder eine Bestrahlung auftreten. Ursächlich sind hierfür einerseits patientenabhängige und therapiebedingte Faktoren und andererseits die verwendeten Chemotherapeutika oder Immuntherapien. Differenzialdiagnostisch können auch Krebserkrankungen selbst ursächlich für eine Diarrhö sein. Hierzu zählen das Karzinoidsyndrom bei neuroendokrinen Tumoren (NET), Lymphome, das Zollinger-Ellison-Syndrom, das Phäochromozytom oder aber auch eine Clostridium-difficile-Infektion sowie eine postoperative Diarrhö im Rahmen eines Kurzdarmsyndroms. Anamnese, physikalische Untersuchung, Stuhl- und Labordiagnostik sowie bildgebende Verfahren sind für die rasche Diagnosestellung und weitere therapeutische Maßnahmen notwendig. Strahlenschäden am Dickdarm umfassen die akute Strahlenproktitis und den chronischen Strahlenschaden, dazu zählen RAVE („radiation-associated vascular ectasia“) und die chronische Strahlenproktopathie.
Anzeige