13.09.2018 | Neue Versorgungslandschaften
Die psychiatrische Mutter-Kind-Tagesklinik
Eine flächendeckend notwendige Einrichtung psychiatrischer/psychosomatischer Tageskliniken
Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Sonderheft 1/2018
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Psychische Störungen und psychiatrische Erkrankungen treten um die Geburt eines Kindes häufig auf. Mit 10–15 % Prävalenz in der Postpartalzeit führen vor allem Depressionen, oft in Kombination mit Angst- und Zwangssymptomen. zu großem Leid der Familien. Auch eine erhöhte Reizbarkeit kann ein führendes Symptom der Depression sein. Unbehandelt neigen peripartal auftretende psychische Störungen zur Chronifizierung und beeinträchtigen die gesamte Familie erheblich. Der Umgang, die Interaktion mit den Kindern ist durch die Erkrankung häufig gestört, sodass die Bindungsentwicklung und damit die frühe, basale Beziehungserfahrung der Kinder langfristig beeinträchtigt sein kann, wenn keine Behandlung erfolgt. Spezialisierte Mutter-Kind-Einheiten in Tageskliniken bieten neben Spezialambulanzen eine gute Möglichkeit, die betroffenen Mütter frühzeitig zu behandeln, sie im Umgang mit ihren Kindern zu unterstützen und zu fördern und die Väter mit einzubeziehen. Die klinische Erfahrung in der psychiatrischen Mutter-Kind-Tagesklinik und -Ambulanz Nürnberg zeigt dabei eine gute Behandelbarkeit, wenn diese frühzeitig erfolgt. Eine vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales geförderte Studie soll in den nächsten Jahren zeigen, in wieweit insbesondere die Förderung der Mutter-Kind-Interaktion erfolgreich ist.
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