01.02.2020 | pflegeforschung
Einstellung von Studierenden der Gesundheits- und Krankenpflege an einer österreichischen Fachhochschule gegenüber dem Advanced Nursing Process
Wie sich fallbezogener klinischer Unterricht darauf auswirkt
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 1-2/2020
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Ziel der Arbeit
Bereits mehrere Studien haben wissenschaftlich belegt, dass sich Einstellungen, Haltungen und Meinungen von Pflegefachkräften auf ihr berufliches Tun und Handeln auswirken. Ziel dieser empirischen Arbeit ist es , die Einstellung von Studierenden der Gesundheits- und Krankenpflege an einer österreichischen Fachhochschule in Bezug auf den Advanced Nursing Process (ANP) zu erheben.
Problemstellung
Im Allgemeinen ist die Einstellung von Pflegepersonen in der Pr axis gegenüber dem Advanced Nursing Process (ANP) positiv, jedoch lässt sich diese leicht durch die Haltung, Wahrnehmung oder soziale Zwänge und Erwartungen von Kollegen beeinflussen. Im deutschsprachigen Raum gibt es keine vergleichbare Forschungsarbeit zu dieser Thematik.
Methode
Es wurde eine quasi-experimentelle Interventionsstudie mittels Pre-Post-Test-Design durchgeführt. Bei den 34 Studierenden wurde die Einstellung zum ANP vor und nach einer Bildungsintervent ion anhand des Messinstruments Positions on Nursing Diagnosis erhoben. Die statistische Analyse erfolgte mittels des Wilcoxon-Tests.
Resultate
Der Gesamtwert erzielte im Median einen Wert von 97 Punkten bei der ersten Messung und steigerte sich durch die Durchführung eines fallbezogenen klinischen Unterrichts auf 112 Punkte. Es zeigte sich eine Verbesserung des Gesamtwertes um 15 Punkte. (Z-Wert 3,217, p < 0,001)
Schlussfolgerung
Da bereits mehrere wissenschaftliche Publikationen die Auswirkungen der Einstellungen von Pflegefachkräften aufgezeigt haben, ist ein fallbezogener klinischer Unterricht im Rahmen der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege auf Bachelorniveau zu empfehlen. Der positive Effekt des fallbezogenen klinischen Unterrichts wurde allerdings nur direkt nach der Lehrveranstaltung festgestellt. Ob dieser positive Effekt auch über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt, wird durch die vorliegende Studie nicht beantwortet.
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