29.05.2019 | Originalien
Gastroösophageale Refluxkrankheit
Langzeitnebenwirkungen von Protonenpumpenhemmern
Erschienen in: Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen | Ausgabe 2/2019
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Protonenpumpenhemmer (PPI) werden weltweit aufgrund von Fehlindikationen zu häufig und in zu hohen Dosen verschrieben. Hierbei können PPI selbst die Symptome erzeugen, die sie eigentlich behandeln sollen. Leitliniengerechte Indikationen für den Langzeiteinsatz von PPI sind die gesicherte gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), die Therapie mit traditionellen nichtsteroidalen Antirheumatika (tNSAR) mit Risiko für bzw. mit manifesten gastrointestinalen Blutungen, tNSAR mit Acetylsalicylsäure (ASS)/Plättchenhemmern/direkte orale Antikoagulanzien (DOAK)/ Vitamin K Antagonisten (VKA), Therapie mit ASS/Plättchenhemmern/DOAK/VKA und Risikofaktoren bzw. Blutungen, Therapie mit ASS/COX-2-Hemmer und Anamnese mit gastrointestinaler Blutung bzw. Risikofaktoren, simultane Therapie mit 2 gerinnungsaktiven Substanzen (z. B. ASS und Clopidrogel) bzw. idiopathische Blutungen mit Ulzera.
Die potenziellen Langzeitnebenwirkungen von PPI (Demenz, M. Alzheimer, Osteoporose, Interaktion mit Clopidrogel, Infektionen, Malabsorption, Allergien) werden kontrovers diskutiert. Hierbei existieren zurzeit Metaanalysen, die ein moderates Risikopotenzial aufzeigen, während andere Metaanalysen keine Gefährdung hinsichtlich der Langzeiteinnahme von PPI sehen. Diese Datenlage muss den Patienten auch so vermittelt werden, da die PPI bei korrekter Indikation auch in der Langzeittherapie wertvolle Medikamente sind und unnötige Ängste vermieden werden sollten.
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