11.12.2018 | originalarbeit
Georg von Hofmann-Wellenhof, vor 130 Jahren erstes Opfer am Beginn der Erforschung der Infektionskrankheiten in Österreich
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 3-4/2020
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Georg von Hofmann-Wellenhof, 1860 in Wien geboren, studierte in Wien und Graz, wo er nach der Promotion zum Doctor medicinae universae 1886 Assistent am Pathologisch-anatomischen Institut wurde. Dort fand er im Rachen von an Diphtherie Erkrankten und auch von Gesunden einen dem Diphtherie-Erreger ähnlichen, jedoch apathogenen Keim, den er „Pseudodiphtheriebacillus“ nannte (heute: Corynebacterium pseudodiphthericum.
Nach dem Wechsel an das Wiener Hygiene-Institut untersuchte er 1889 die Virulenz eines kurz davor bei der Obduktion eines Patienten isolierten Rotzbakterienstammes. Unbemerkt dürfte er sich dabei über den Respirationstrakt mit dem Rotzerreger infiziert haben. Die sich entwickelnde Rotzerkrankung führte zum Tod innerhalb einiger Tage. Bei der Obduktion zeigten sich reichlich Rotzknoten und -abszesse, besonders in der Haut und Muskulatur sowie größere Infiltrationen im Respirationstrakt und eine hämorrhagische Pleuritis.
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