Der Begriff metabolisches Syndrom (MetS) beschreibt die Häufung mehrerer Risikofaktoren, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ II deutlich erhöhen. Arterielle Hypertonie, Hyperglykämie, Dyslipidämie und viszerale Fettleibigkeit sind die Hauptrisikofaktoren. Das MetS ist keine dermatologische Diagnose per se, dennoch können einige Hautmanifestationen Hinweise für ein beginnendes MetS liefern und dadurch eine frühzeitige Diagnose und Therapie ermöglichen, um die Folgeschäden des MetS zu verhindern.
Acanthosis nigricans und multiple weiche Fibrome können Zeichen einer Insulinresistenz und pathologischen Glukosetoleranz, Xanthome und Xanthelasmen Zeichen einer Dyslipidämie sein. Patienten mit Typ-II-Diabetes zeigen zahlreiche mehr oder weniger spezifischen Hautveränderungen. Psoriasis und Hidradenitis suppurativa sind häufig mit dem MetS und Adipositas vergesellschaftet. Akne und Hirsutismus sind häufige kutane Androgenisierungserscheinungen im Rahmen eines polyzystischen Ovarsyndroms (PCOS), bei dem Hyperinsulinämie eine zentrale pathogenetische Rolle spielt. Das MetS ist ein integraler Bestandteil des PCOS.
Die zunehmende Kenntnis enger Zusammenhänge zwischen MetS und häufigen Hauterkrankungen erfordert, diese
Perspektive in das therapeutische Management einzubinden. Dem Dermatologen kommt hierbei eine Schlüsselrolle in der frühen Erkennung von Zeichen des MetS zu.