28.08.2019 | Menopause
Hormonersatztherapie und duktales Carcinoma in situ
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 3/2019
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Die Menopause ist die Phase im Leben einer Frau, in der die Funktion der Eierstöcke nachlässt. Frauen erleben die menopausale Transition und die Postmenopause unterschiedlich. Die typische Klinik der Wechseljahre wird in erster Linie durch den Mangel an Östrogenen ausgelöst. Typische klimakterische Beschwerden sind Hitzewallungen und Schweißausbrüche (vasomotorische Symptome), vaginale Trockenheit, leichte depressive Verstimmung, Reizbarkeit, Gelenkbeschwerden, reduzierte Libido usw. Zur Behandlung der klimakterischen Beschwerden kommen hormonelle (Hormonersatztherapie/HRT), nichthormonelle und auch alternative Ansätze infrage. Die HRT ist allerdings weiterhin die wirksamste Behandlung von Östrogenmangelbeschwerden wie vasomotorischen Symptomen und urogenitaler Atrophie. Die Frau mit klimakterischen Beschwerden und Angst vor der Entwicklung eines Mammakarzinoms oder mit einer Kontraindikation zur HRT wegen eines Mammakarzinoms in der Vorgeschichte stellt eine anspruchsvolle Situation dar. Die vorliegenden Daten schlagen vor, dass eine HRT zu einer geringen oder keiner Erhöhung des Brustkrebsrisikos führt und dass das Risiko für ein Rezidiv nach behandeltem Mammakarzinom steigen kann. Der mögliche Zusammenhang mit dem duktalen Carcinoma in situ (DCIS) ist jedoch relativ wenig untersucht. Obwohl die Risiken in dieser Gruppe unklar sind, kann der Nutzen der HRT für einzelne Frauen nach DCIS von Bedeutung sein.
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