Die CD20/CD3gerichteten bispezifischen Antikörper haben ihre Effektivität bei aggressiven Lymphomen mit langanhaltenden Remissionen in späten Therapielinien bewiesen und etablieren sich als ernst zu nehmende Alternative. Studien zur Kombination mit Chemoimmuntherapie (und anderen lymphomspezifischen Therapien) in frühen Linien laufen.
Was ist Ihr persönliches Fazit für die klinische Praxis aus all diesen aktuellen Daten zu Polatuzumab Vedotin?
Panny: Die POLARIX-Studie hat den primären Endpunkt, eine Verbesserung des PFS, erreicht und weniger Patienten benötigen eine Zweitlinientherapie, ohne dass zusätzlich klinisch relevante Toxizitäten auftraten.
Es gibt allerdings immer noch eine Diskrepanz zwischen dem PFS-Benefit und dem fehlenden OS-Benefit in der Erstlinie. Im Rezidiv hat sich Polatuzumab Vedotin im klinischen Alltag einerseits als gute Bridging-Therapie zur CAR-T-Zelltherapie etabliert, andererseits bei palliativen Patienten als effektive und gut verträgliche Substanz in Kombination mit Bendamustin/Rituximab bewährt.