Die vorliegende qualitative Studie beleuchtet die Interaktion beim Krankheitsbild Endometriose, eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen, die zur Dysmenorrhoe, Dyspareunie, Dyschezie und Unfruchtbarkeit führen kann. Frauen mit dieser Erkrankung haben aufgrund der häufig späten Diagnostik und des meist chronischen Krankheitsverlaufes wiederholten Kontakt mit medizinischen BehandlerInnen. Das bedeutet, die Patientin und das helfende System stehen zumeist über lange Zeit in Interaktion. Ein wichtiger Aspekt bei Endometriose ist der adäquate Umgang mit dieser Erkrankung seitens der Patientinnen und seitens der BehandlerInnen, damit die Frauen die Krankheit in ihren Lebensalltag integrieren können und ihre Lebensqualität verbessert wird. Für diese Studie wurden drei unterschiedliche Stichproben im Sinne eines dreistufigen Vorgehens herangezogen.
Es zeigen sich Parallelen zwischen BehandlerInnen und Patientinnen bzgl. Informationsbedürfnis, partnerschaftlicher Begegnung, Emotionen und damit verbundenen Abwehrmechanismen.
Ein wesentlicher Diskussionspunkt ist der Zusammenhang zwischen Zeitfaktor, Vergütung und qualitativer medizinischer Versorgung im Bereich der kassenärztlichen Praxen.