14.11.2024 | Originalien
Intermittierender Selbstkatheterismus
Erschienen in: Urologie in der Praxis | Ausgabe 4/2024
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Der intermittierende Selbstkatheterismus (ISK) stellt eine Methode zur regelmässigen Blasenentleerung mittels Einmalkatheter dar, welche durch die Patienten:innen eigenständig durchgeführt wird. Historisch betrachtet, etablierte sich der ISK nach dem Zweiten Weltkrieg als Alternative zur Dauerkatheterversorgung. Im Gegensatz zur ursprünglichen sterilen Technik empfiehlt die European Association of Urology Nurses (EAUN) heute die aseptische „non-touch“ Technik. Die Wahl der Blasenentleerungsmethode sollte in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation getroffen werden, da die wissenschaftliche Literatur keine eindeutige Präferenz zwischen Einmalkatheterismus und Dauerkatheterversorgung aufzeigt. Der Erfolg des ISK ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen die individuelle Situation und die Kooperationsbereitschaft der Betroffenen, die spezifischen Voraussetzungen der Patienten:innen sowie deren Einbezug in die Entscheidungsfindung. Daher sind eine umfassende, patientenorientierte Instruktion und Nachbetreuung von essenzieller Bedeutung. Die eigenständige Durchführung des ISK erfordert eine sorgfältige Schulung, um ein sicheres und selbstständiges Katheterisieren zu gewährleisten. Die Nachbetreuung in der Urotherapiesprechstunde unterstützt die Patienten:innen dabei, langfristig erfolgreich zu sein. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der ISK eine effektive Methode zur Blasenentleerung darstellt, die bei korrekter Anwendung und Betreuung die Lebensqualität und Autonomie der Patienten:innen erheblich verbessern kann.
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