Ich hätte mir vor einem Jahr nicht gedacht, dass Corona ein weiteres Mal den Inhalt meines mittlerweile traditionellen Jahresrückblicks bestimmen würde. Tatsächlich ist es anders gekommen, und wir stehen nunmehr seit fast zwei Jahren im Bann von SARS-CoV‑2. Nach wie vor wird im öffentlichen, aber auch im medizinischen Bereich fast alles dieser Pandemie untergeordnet, und das Starren auf Inzidenzzahlen ist weiterhin Alltag. Die Konzentration vieler Ressourcen auf die Pandemie führt leider weiterhin dazu, dass es in vielen medizinischen Sach‑, Struktur- und Organisationsfragen keinen wirklichen Fortschritt gibt. Beispiele dafür sind der Mutter-Kind-Pass, die pädiatrische Primärversorgung sowie dringend notwendige Verbesserungen im psychosozialen Bereich.