Im Rahmen einer nicht-interventionellen Studie bei Allgemeinmedizinern und Internisten wurden mittels Subgruppenanalyse Wirksamkeit und Verträglichkeit von Tapentadol PR (prolonged release) in der konsekutiven Behandlung von Patienten mit ausgeschöpfter Tramadol-Vorbehandlung untersucht.
Die Daten von Patienten der Gesamtstudie (n = 3.134), die in der Vortherapie Tramadol als einziges Opioid erhalten hatten (n = 685) und darunter speziell die Patienten, deren Tramadol-Dosierung 300 mg/d überschritt (n = 99), gingen in die Analyse ein. Neben der analgetischen Vortherapie wurden während des dreimonatigen Beobachtungszeitraums Begleittherapie, Tapentadol-Dosierungen, Schmerzintensität, Schlaf- und Lebensqualitätsparameter sowie die Verträglichkeit von Tapentadol PR erfasst.
Rückenschmerz war häufigste Schmerzursache (n = 86/99), weitere Schmerzdiagnosen lagen in 68 Fällen vor, gemischter Schmerztyp dominierte. Tramadol in der Vortherapie war meist kombiniert mit Nicht-Opioiden (n = 74), Co-Analgetika (n = 44) und analgetischer Bedarfsmedikation (n = 35). Die Therapie mit final durchschnittlich 218,7 mg/d Tapentadol PR reduzierte die mittlere initiale Schmerzintensität von 7,3 ± 1,5 auf 3,1 ± 1,8 Punkte bei Beobachtungsende (NRS-11, 11-Punkte-Schmerzskala; n = 96). Tapentadol PR wurde bei 32/95 Patienten final als alleiniges Analgetikum eingesetzt. 69/96 Patienten erreichten eine klinisch relevante Schmerzlinderung von mindestens 50 %, eine Schmerzreduktion um ≥ 4 NRS-Punkte erfuhren dabei 63 Patienten. Ihr zusätzliches individuelles Behandlungsziel erreichten oder überschritten 89/95 Patienten. Dies ging einher mit einer deutlichen Reduktion schmerzbedingter Alltagsbeeinträchtigungen und einer Verbesserung der Lebensqualität bei insgesamt guter Verträglichkeit von Tapentadol PR. Ärzte und Patienten beurteilten die Therapie mit Tapentadol PR positiv.
Die Datenanalyse zeigt, dass mit Tramadol nicht mehr ausreichend zu behandelnde Patienten von der konsekutiven Behandlung mit dem stark wirksamen Analgetikum Tapentadol PR in klinisch relevanter Größenordnung profitieren.