Die Echokardiographie ist heutzutage der Standard zur Diagnostik von Herzerkrankungen und -vitien. Dennoch ist das Thorax-Röntgen eine vielfach genutzte Untersuchungsmethode auch bei Fragestellungen zur kardialen Situation der Patienten.
Wie relevant ist die konventionell-radiologische Begutachtung von Herzerkrankungen?
Lange bekannte Kenntnisse über die Pathophysiologie von Herzerkrankungen und deren radiologischem Korrelat werden diskutiert.
Die Kenntnis der Normalanatomie des Herzens ist Grundvoraussetzung für die Beurteilung von Pathologien. Bei der Diagnostik einer Herzerkrankung müssen zwingend auch die pulmonalen Vaskularisationsverhältnisse beurteilt werden. Die Bestimmung der Größe des gesamten Herzens und der einzelnen Herzhöhlen erfolgt durch direkte und indirekte Zeichen, wie Herz-Lungen-Quotienten, Cava-Dreieck, „vascular pedicle“ oder Größe der Aorta und des A.-pulmonalis-Hauptstamms. Die häufigsten Ursachen einer Herzvergrößerung sind Klappenvitien, welche unterschiedliche konventionell-radiologische Bilder zeigen.
Die konventionelle Thorax-Röntgen-Aufnahme nimmt in der Diagnostik kardiopulmonaler Erkrankungen nach wie vor eine zentrale Stellung ein und stellt ein wichtiges diagnostisches Instrument dar, um schnell einen Überblick über die kardiopulmonale Situation des Patienten zu erlangen. Das Zusammenspiel aus Physiologie und Röntgensymptom ist komplex, daher sollte neben der Herzanatomie und -konfiguration vorrangig auch die pulmonale Durchblutung beachtet werden.