08.02.2023 | Magnetresonanztomographie | Radiologie
Künstliche Intelligenz und Radiomics
Stellenwert in der kardialen MRT
verfasst von:
Dr. Alexander Rau, Dr. Martin Soschynski, Dr. Jana Taron, PD Dr. Philipp Ruile, Prof. Dr. Christopher L. Schlett, Prof. Dr. Fabian Bamberg, Dr. Tobias Krauss
Erschienen in:
Wiener klinisches Magazin
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Kardiale Erkrankungen sind weltweit die führende Todesursache. Viele Erkrankungen können gezielt behandelt werden, sobald eine valide Diagnose gestellt wurde. Die kardiale Magnetresonanztomographie (MRT) hat in der Abklärung zahlreicher kardialer Pathologien einen hohen Stellenwert. Jedoch sind sowohl die Bildakquisition als auch die Befundung und damit zusammenhängende sekundäre Bildauswertungen zeitaufwändig und komplex.
Radiologische Standardverfahren
In den internationalen Leitlinien etabliert sich die kardiale MRT zunehmend in der Evaluation der Herzfunktion und der Differenzialdiagnostik verschiedenster kardialer Erkrankungen.
Methodische Innovationen
Die kardiale MRT besitzt aufgrund der Aufnahmetechnik und der Befundung mit aufwändigen Sekundärmessungen eine eingeschränkte Reproduzierbarkeit. Techniken künstlicher Intelligenz (KI) und Radiomics bieten das Potenzial, die Akquisition, Befundung und Reproduzierbarkeit der kardialen MRT zu verbessern.
Leistungsfähigkeit
Studien zeigen, dass KI und Radiomics-Analysen die kardiale MRT hinsichtlich Bildakquisition, diagnostischer und prognostischer Wertigkeit verbessern können. Zudem konnten mit dieser Herangehensweise neue Biomarker identifiziert werden.
Bewertung und Empfehlung für die Praxis
In der Anwendung von KI in der kardialen MRT liegt großes Potenzial. Die aktuelle Datenlage ist in einigen Aspekten noch zu gering, vor allem liegen zu wenige prospektive und große multizentrische Studien vor. Dadurch sind die entwickelten Algorithmen häufig wissenschaftlich nicht ausreichend validiert und finden in der klinischen Routine noch keine Anwendung.