14.06.2023 | originalarbeit
Mikrokannuläre Liposuktion in Tumeszenzanästhesie beim Lipödem: Eine Analyse von 519 Liposuktionen
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 11-12/2023
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Wir berichten in einer retrospektiven Auswertung aller Fälle der Jahre 2007–2021 über die Resultate von 519 Liposuktionen in Tumeszenzanästhesie bei 178 Patientinnen mit einem Lipödem. Das Durchschnittsalter betrug 45 ± 15,5 Jahre. Mit dem Stadium des Lipödems nahm das durchschnittliche signifikant zu, was die Einordnung des Lipödems als chronisch-progrediente Erkrankung unterstreicht. Dreiviertel der Patientinnen hatten mindestens eine Begleiterkrankung. Die häufigsten Komorbiditäten waren die arterielle Hypertonie (32,58 %), die Adipositas (24,16 %) und die Hypothyreose (20,79 %). Im Mittel wurden 4905 ± 2800 mL Lipoaspirat entfernt. Hauptziel der Therapie ist die Schmerzminderung. Alle Patientinnen gaben eine mindestens 50 %ige Schmerzreduktion nach Liposuktion an, 96 Frauen erzielten eine Schmerzreduktion von ≥ 90 %. Der präoperative Schmerzwert (p = 0,000) und das Lipödemstadium (p = 0,032) hatten einen signifikanten Einfluss auf die absolute Schmerzreduktion. Es bestand kein Zusammenhang von Schmerzlinderung und Volumenreduktion der behandelten Extremitäten. Die postoperative Nebenwirkungsrate lag bei 2,89 %. Die Liposuktion in Tumeszenzanästhesie ist eine wirksame und sichere Methode zur Schmerzminderung und Volumenreduktion bei Patientinnen mit einem Lipödem.
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