Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind die zwei wesentlichen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Beim M. Crohn stehen unspezifische Bauchschmerzen, Durchfall und Mangelernährung im Vordergrund, sodass letztendlich die Erkrankung oft erst Jahre nach Symptombeginn diagnostiziert werden kann. Im Gegensatz dazu verursacht Colitis ulcerosa häufig blutige Durchfälle und führt daher meist zügig zur richtigen Diagnosestellung. Während beim M. Crohn die Entzündung diskontinuierlich verschiedene Bereiche des Verdauungstrakts betreffen kann, zeigt sich bei der Colitis ulcerosa eine kontinuierlich von distal nach proximal aufsteigende Entzündung. Diese Entzündung ist häufig progressiv und destruktiv und kann teilweise zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Die Behandlung basiert in der Regel auf der Verwendung von Immunsuppressiva wie Azathioprin. Die Einführung von sog. Biologika, wie Infliximab und Adalimumab, bei der Therapie der CED hat zu einem Umdenken in der Behandlung geführt. Während sich die Therapie früher v. a. auf die Therapie eines akuten Schubs konzentrierte und der Verbesserung der Symptomatik diente, steht heute das Verhindern von irreversiblen Schäden der Darmwand und damit eine Verbesserung der Prognose der Erkrankung im Vordergrund. Durch den Einsatz von Immunsuppressiva und Biologika lässt sich häufig eine Mukosaheilung und folglich eine Reduktion von Operationen und Krankenhausaufenthalten erreichen. Die größte Herausforderung bleibt bis heute, jene Gruppe von Patienten zu identifizieren, die von einer frühen und intensivierten Therapie profitieren und deren Krankheitsverlauf sich dadurch positiv beeinflussen lässt.