28.07.2023 | Multiple Sklerose | Neurologie
Betriebliche und staatliche Maßnahmen zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit von Menschen mit MS
Ergebniszusammenfassung einer zweistufigen qualitativen Studie
Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 6/2023
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Durch eine zweistufige qualitative Studie konnten die bestehenden staatlichen und betrieblichen Hilfsmaßnahmen zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit von Menschen mit Multipler Sklerose (MS) analysiert und Verbesserungsvorschläge für diese ermittelt werden. Zudem wurden zusätzliche staatliche Unterstützungsmaßnahmen von den Probanden vorgeschlagen, die einerseits weniger strikte Voraussetzungen für staatliche Hilfestellungen, den Ausbau der finanziell geförderten Therapiemöglichkeiten, das Schaffen einer zentralen Anlaufstelle bei MS-spezifischen Fragen, die Zusammenarbeit zwischen Arbeitsmarktservice, Gesundheitsdienstleister und Betriebe, einen höherer Einsatz von Ergotherapeuten im Zuge der beruflichen Rehabilitation und die Ausbildung von MS-Fachpflegepersonal umfassen.
In Bezug auf den Ausbau von betrieblichen Hilfsmaßnahmen äußerten sich die Probanden über die Informationsgabe und Aufklärung über MS in Betrieben, eine strukturierte Überlegung zum Aufgabenbereich von MS-Patienten, Maßnahmen gegen Fatigue am Arbeitsplatz, die Notwendigkeit von Anpassungen des Arbeitsplatzes und der Arbeitszeiten, die Reduzierung von arbeitsbezogenen Mängeln und eine Eingliederungsvereinbarung nach krankheitsbedingtem Ausfall.
Durch die vorgeschlagenen Optimierungen bzw. Ergänzungen der Hilfsmaßnahmen in Kombination mit den bestehenden Angeboten können krankheitsspezifische Einschränkungen und Ausfälle vermindert und der Erhalt der Arbeitsfähigkeit gefördert werden.
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