Phase-III-Studie bestätigt die Wirksamkeit von subkutanem Daratumumab bei rezidiviertem/refraktärem Myelom

Patienten mit rezidiviertem/refraktärem multiplem Myelom (MM), die in der Phase-III-Studie APOLLO mit einer Kombination aus subkutanem Daratumumab plus Pomalidomid-Dexamethason (Pd) behandelt wurden, hatten ein um 37% geringeres Risiko für Progression oder Tod als Patienten, die Pd allein erhielten. Meletios Dimopoulos, MD, von der Universität Athen präsentierte diese Ergebnisse auf der ASH-Jahrestagung 2020. APOLLO ist die erste prospektive randomisierte Studie, in der der monoklonale Anti-CD38-Antikörper Daratumumab in Kombination mit einem Standard-Anti-Myelom-Regime wie Pomalidomid und niedrig dosiertem Dexamatheson subkutan verabreicht wurde. Frühere randomisierte Studien verwendeten die intravenöse Formulierung von Daratumumab. In den USA ist die Kombination von Pd und intravenösem Daratumumab als Zweitlinientherapie für Patienten mit MM zugelassen, die zuvor zwei oder mehr Therapielinien erhalten haben, darunter Lenalidomid und einen Proteasom-Inhibitor. Bei der intravenösen Verabreichung müssen die Patienten jedoch in der Regel für jede Infusion einen ganzen Tag in der Klinik verbringen. An der APOLLO-Studie nahmen 304 Patienten mit rezidiviertem/refraktärem MM aus 12 europäischen Ländern teil, und nach dem Zufallsprinzip erhielten die Teilnehmer entweder subkutanes Daratumumab plus Pd (n=151) oder Pd (n=153). 60% der Patienten waren über 65 Jahre alt und fast 35% hatten ein hohes zytogenetisches Risiko (definiert als das Vorhandensein von del17p, t [14; 16] oder t [4; 14]). Die mittlere Anzahl früherer Therapielinien betrug zwei (Bereich 1–5); 10% der Patienten hatten jedoch nur eine vorherige Behandlung erhalten. Die meisten Patienten (79,6%) hatten eine Lenalidomid-refraktäre Erkrankung, 48% hatten ein MM, das gegen einen Proteasom-Inhibitor refraktär war, und 42,4% waren gegen beides refraktär war. Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 16,9 Monaten starben 99 Studienteilnehmer (33%). Die Forscher berichteten, dass die Studie ihren primären Endpunkt eines verbesserten progressionsfreien Überlebens (PFS) mit subkutanem Daratumumab erreichte. Das mediane PFS im Daratumumab-Arm betrug 12,4 Monate, verglichen mit 6,9 Monaten in der Gruppemit alleiniger Pd-Gabe – das entspricht einem um 37% geringeren Risiko für Krankheitsprogression oder Tod unter subkutanem Daratumumab (HR: 0,63; 95% CI 0,47–0,85; p=0,0018). In der kleinen Subgruppe von Patienten mit nur einer vorherigen Therapielinie betrug die PFS-HR 0,7 betrug, was ein 30% geringeres Risiko für Tod oder Fortschreiten der Krankheit darstellt. Dieser Vorteil wurde im Wesentlichen in allen Subgruppen gesehen, sowohl bei älteren als auch jüngeren Patienten, bei Patienten in unterschiedlichen Stadien (nach dem International Staging System), unabhängig von den vorangegangenen Therapielinien, unabhängig vom zytogenetischen Risiko sowie bei Patienten, die auf refraktär waren Lenalidomid. Responseraten und Responsetiefe waren in der Daratumumab-Gruppe ebenfalls verbessert: Gesamtansprechrate: 69% mit Daratumumab + Pd versus 46% mit Pd allein CR-Rate: 24% versus 4% MRD-Rate: 9% versus 2% Es traten keine neuen Sicherheitsmerkmale in der Daratumumab-Kombination auf. Häufige unerwünschte Ereignisse vom Grad 3/4 (UE) mit einem Unterschied von mehr als 5% zwischen den beiden Behandlungsgruppen waren: Neutropenie (68% in der Daratumumab-Gruppe versus 51% für Pd allein), Leukopenie (17% versus 5%), Lymphopenie (12% versus 3%), fieberhafte Neutropenie (9% versus 3%) und Pneumpnien (13% versus 7%). Die Abbruchraten der Behandlung aufgrund von behandlungsbedingten Nebenwirkungen waren zwischen den beiden Armen ähnlich: 2% für Daratumumab plus Pd und 3% für Pd allein. Die Mortalitätsraten aufgrund von behandlungsbedingten Nebenwirkungen waren mit 7% in den beiden Gruppen ebenfalls vergleichbar. Die Rate infusionsbedingter Reaktionen mit der subkutanen Formulierung von Daratumumab war mit 5% niedrig (alle vom Grad 1/2). Weitere 2% der Patienten hatten leichte lokale Reaktionen an der Injektionsstelle. Ein wesentlicher Vorteil der subkutanen Verabreichung besteht zudem darin, dass die mediane Dauer der Behandlungsinjektion lediglich fünf Minuten betrug, wodurch die Bequemlichkeit für die Patienten erhöht und die Behandlungsbelastung verringert wird. Quelle: Dimopoulos M et al.: Apollo: phase 3 randomized study of subcutaneous daratumumab plus pomalidomide and dexamethasone (D-Pd) versus pomalidomide and dexamethasone (Pd) alone in patients (pts) with relapsed/refractory multiple myeloma (RRMM). ASH 2020, Abstr. # 412

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