01.04.2023 | Leitthema
Ökonomische Aspekte der Bildungsversäumnisse
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Sonderheft 1/2023
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Gesundheit als fundamentales Gut gilt als Voraussetzung für andere Aktivitäten des menschlichen Daseins. Gesundheit als Konsumgut ist damit eine wesentliche, aber nicht ausschließliche Voraussetzung für ein gelungenes Leben. Als Investitionsgut liefert Gesundheit eine Rendite in Form von gesunden Lebenstagen, die es ermöglichen, den Dingen des täglichen Lebens nachzugehen, insbesondere einer Erwerbstätigkeit zur Erzielung von Einkommen. Individuen produzieren Gesundheit durch Inanspruchnahme unterschiedlicher Inputs, wobei die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen als abgeleitete Nachfrage nach Gesundheit verstanden wird. Mit fortschreitendem Alter und abhängig von den Lebensumständen schwindet der Kapitalstock an Gesundheit; zusätzliche und mit der Zeit steigende Investitionen sind erforderlich, um den Verfall des Gesundheitszustands zu kompensieren.
Bildung ist im Prozess der Produktion von Gesundheit ein Effizienzfaktor, der es ermöglicht, die vorhandenen Ressourcen besser nutzen zu können. Die verfügbare Evidenz bestätigt weitgehend die aus dem Modell ableitbaren Implikationen zur gesundheitlichen Bedeutung von Investitionen in Bildung. Zu beachten sind allerdings die geschlechtsspezifischen Besonderheiten und die Bedeutung von sozialen und ökonomischen Unterschieden zwischen den Bevölkerungsgruppen.
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