24.05.2018 | Neurologie
Palliativmedizin bei neurologischen Erkrankungen
Ein Überblick
Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 4/2018
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Es gibt eine Reihe von neurologischen Erkrankungen, die aufgrund ihrer Dauer bisher überwiegend medizinisch neurologisch, aber nicht unter Einbeziehung von palliativmedizinischen Konzepten und Möglichkeiten behandelt wurden. Aus diesem Grund gibt es derzeit nur wenig Evidenz über den Ablauf, den Inhalt oder die Sinnhaftigkeit einer neurologischen Palliativmedizin. Bei neurologischen Erkrankungen, die einer palliativen Betreuung bedürfen, sollte die Kontaktaufnahme mit dem Palliativteam so früh wie möglich erfolgen, damit die Betroffenen die Möglichkeit haben, die Betreuungspersonen noch bewusst zu erleben und kennenlernen. Die Betreuung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team, das sich aus Medizinern, Pflegern, Sozialarbeitern und Psychologen zusammensetzen sollte. Alle Fachgebiete tragen mit ihrem multidisziplinären Assessment und ihren Erfassungs- und Erfahrungssystemen zu einer maßgeschneiderten Betreuung der betroffenen Menschen bei. Unterstützung benötigen jedoch nicht nur die Betroffenen und die Betreuer, sondern auch das behandelnde Team in Form von Schulung, Unterstützung und Supervision. Das gegenseitige, synergistische Lernen von allen Beteiligten ist dabei unabdingbar. Die Erfahrungen aus der palliativmedizinischen Betreuung sollten in die Aus- und Weiterbildung der Neurologinnen und Neurologen integriert werden.
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