Schon vor Auftreten eines aktuellen Kinderwunschs ist das polyzystische Ovar-(PCO-)Syndrom ein wichtiger Grund für junge Frauen, die gynäkologische Praxis aufzusuchen. Einerseits führt das gängige Symptom der primären oder sekundären Amenorrhö zum Gynäkologen, andererseits aber auch die störenden kosmetischen Begleiterscheinungen wie Hirsutismus, Effluvium und Akne. Das PCO-Syndrom ist mit ca. 8–18 % eine der häufigsten endokrinen Erkrankungen der Frau, diagnostiziert durch die Kriterien PCO-artig veränderte Ovarien im Ultraschall und/oder Hyperandrogenämie und/oder Ovulationsstörungen [
1]. Das Ziel der Therapie bei PCO-Patientinnen ohne aktuellen Kinderwunsch liegt vor allem in der Therapie der Hyperandrogenämie, in der Zyklusregulation und in einer Optimierung der Insulinresistenz und wird durch passende orale Kontrazeptiva oder vorwiegend bei Patientinnen mit einem BMI >30 durch Metformin erreicht. Zusätzlich zu den medikamentösen Möglichkeiten kommt dem Gynäkologen eine bedeudente Rolle in der Beratung der Lifestyle-Modifikation zu. Das Ziel besteht darin, durch Ernährungs- und Sportberatung motivierend zu einer Gewichtsabnahme beizutragen. Doch wie viel Einfühlungsvermögen und Empathie der Umgang mit den betroffenen Patientinnen erfordert, betonte Dr. Marlene Hager von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in einer spannenden Präsentation über Auswirkungen des PCO-Syndroms auf die Psyche der jungen Patientinnen. …