26.06.2024 | Praxis und Beruf | Originalien
Ärztliches Denken – ärztliche Denkfehler
Wie lassen sich Fehldiagnosen reduzieren?
Erschienen in: Rheuma Plus / Schweiz | Ausgabe 2/2024
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Ärztliche Fehler treten vor allem während des Prozesses der Diagnosestellung und bei der Interpretation von diagnostischen Tests auf. Eine Diagnose kann entweder über eine Mustererkennung oder durch analytisches Denken (systematische Differenzialdiagnose) gestellt werden – im Alltag wird allerdings fast ausschließlich die sehr schnelle und effektive Mustererkennung benutzt. Problematisch hierbei ist, dass sich Krankheiten häufig nicht typisch bzw. lehrbuchhaft präsentieren, in diesen Situationen ist das menschliche Gehirn anfällig für systematische Denkfehler. Die klinisch wichtigsten Denkfehler sind die zu frühzeitige Festlegung auf eine Verdachtsdiagnose („premature closure“), die fehlende Würdigung von Befunden, die gegen die Verdachtsdiagnose sprechen („confirmation bias“) und die subjektiv verzerrte Vorstellung von Krankheitswahrscheinlichkeiten („availability bias“).
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