03.11.2017 | Psychiatrie
Psychotherapie bei Patienten mit „clinical high risk“ für Psychosen
Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 1/2018
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Der Begriff „clinical high risk“ (HR) von Psychosen beschreibt den Zustand einer präpsychotischen Phase, in der Betroffene abgeschwächte psychotische Symptome wahrnehmen, die aber nicht notwendigerweise in eine Psychose übergehen müssen. Internationale Forschergruppen arbeiten intensiv an der Entwicklung spezifischer Frühinterventionen bei erhöhtem Psychoserisiko, mit dem Ziel, wenig stigmatisierende und nebenwirkungsarme Behandlungen anzubieten. Aktuell liegen Ergebnisse von 12 kontrollierten Präventionsstudien bei erhöhtem Psychoserisiko vor, in denen niedrig dosierte Antipsychotika, kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und die Verabreichung von Omega-3-Fettsäuren evaluiert wurden. Gesicherte Ergebnisse zur Prävention von Psychosen gibt es derzeit zur Behandlung mit KVT. Aufgrund der Wirksamkeit, dem geringen Nebenwirkungspotenzial sowie der besseren Akzeptanz bei den Betroffenen im Vergleich zur Behandlung mit Antipsychotika (rund 70 % der Betroffenen erleben keinen Übergang in eine manifeste Psychose), empfehlen Experten die KVT als Behandlung erster Wahl zur Prävention von Psychosen bei erhöhtem Psychoserisiko.
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