02.05.2018 | Originalien
Resultate der Laboranalyse nach Nierenteilresektion
Eine Single-Center-Analyse über einen Zeitraum von 13 Jahren im Kontext sich ändernder Leitlinien
Erschienen in: Urologie in der Praxis | Ausgabe 2/2018
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Die bis heute einzige kurative Therapie des Nierenzellkarzinoms ist die vollständige operative Entfernung des Tumorgewebes. Die operativen Möglichkeiten beinhalten die radikale Nephrektomie und die Nierenteilresektion. Unter dem Einfluss des Paradigmenwechsels in den Leitlinien zur operativen Therapie des Nierenzellkarzinoms rückt die organerhaltende Nierentumorchirurgie in den Fokus der Beobachtung. Zur Klärung der Frage, ob ein Nierenfunktionserhalt durch die Nierenteilresektion im Vergleich zur radikalen Nephrektomie zu beobachten ist, wurde diese Kohortenstudie im 13-jährigen Zeitraum mit 718 Patienten durchgeführt. Diese monozentrische Arbeit zeigt deutliche Steigerungsraten des Anteils an organerhaltend operierten Patienten. Vor allem kleine pT1-Nierenzellkarzinome sind für diesen Anstieg verantwortlich. Um den Effekt auf den Nierenfunktionserhalt zu überprüfen, analysierten wir die Laborparameter Kreatinin, Harnstoff und die GFR zu 3 Untersuchungszeiträumen (präoperativ, früh und spät postoperativ). Die Vergleichsanalyse der Retentionsparameter zeigte postoperativ signifikant niedrigere Kreatinin- und Harnstoffkonzentrationen und konsekutiv eine höhere GFR in der Gruppe der nierenteilresezierten Patienten. Dieser Sachverhalt bestätigte sich im frühen postoperativen Zeitpunkt auch bei Patienten mit großen Tumoren (pT1b–pT2). Es ist davon auszugehen, dass Betroffene bezüglich der postoperativen Nierenfunktion tumorstadienunabhängig von einer organerhaltenden Operation profitieren.
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