28.10.2019 | Rheumatologie | Orthopädie
Fußdeformität des Rheumatikers
Erschienen in: rheuma plus | Ausgabe 1/2020
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Fußdeformitäten und Probleme mit der Schuhversorgung treten bei „Rheumatikern“ im zeitlichen Verlauf fast regelhaft auf. Dabei unterliegen die destruktiven Prozesse meist recht typischen Charakteristika. Als Vollbild resultiert zuletzt im Rück- und Mittelfuß ein Pes planovalgus, im Vorfuß ein Hallux valgus, Spreizfuß und Krallenzehen. Trotz der enormen Verbesserungen der medikamentösen Therapie in den letzten Jahren kann die Entwicklung einer rheumatischen Fußdeformität durch konservative Maßnahmen meist nicht verhindert bzw. bereits bestehende Deformitäten nicht dauerhaft korrigiert werden, sodass bei vielen Betroffenen im Verlauf eine oder sogar mehrere Operationen notwendig werden. Die Wahl eines Operationsverfahrens erfolgt stadienabhängig je nach Ausprägung der Fehlstellung und Destruktion der Gelenkflächen resp. der Situation der benachbarten Artikulationen. Am Rückfuß sind häufig stabilisierende Arthrodesen notwendig. Am Vorfuß können heute – auch dank der optimierten medikamentösen Therapiemöglichkeiten – vielfach gelenkerhaltende Osteotomien angeboten werden. In fortgeschrittenen Stadien kommen am 1. Strahl Arthrodesen oder eine endoprothetische Versorgung (Großzehengrundgelenk) zum Einsatz, an den Metatarsalia 2–5 haben nach wie vor Resektionsarthroplastiken ihren Stellenwert. Eine besondere Herausforderung bei Operationen am entzündlich destruierten Fuß stellt das perioperative Management dar. Durch die polyartikuläre Erkrankung, zahlreiche Komorbiditäten und die immunsuppressive Therapie bestehen Besonderheiten, die der spezialisierte orthopädisch-rheumatologische Fußchirurg zu beachten weiß.
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